Farming Insider: Stephan Jansen, Belgien
Über Stephan
2014 hat Stephan Jansen den Hof im wallonischen Freloux übernommen – von seinen Eltern, die vor fast 40 Jahren aus Deutschland nach Belgien auswanderten. Hier lebt er mit seiner Familie. Studiert hat Stephan Landwirtschaft. Als zweites wirtschaftliches Standbein wurden Teile seines Hofes vor Jahren umgebaut: Die alten, nicht mehr landwirtschaftlich genutzten Gebäude werden von eingemieteten Firmen als Bürofläche genutzt.
FarmFakten
In Familienbesitz seit den 70er Jahren
Ort: Der Betrieb befindet sich in der Region Wallonien
Hofgröße: Es handelt sich um einen 130 Hektar großen Betrieb mit einer großen Vielfalt an Kulturen und diversifizierter Obstproduktion.
Angebaute Kulturen unter anderem Zuckerrüben, Weizen, Mais, Erbsen und Kartoffeln
Besonderheiten: Die Gebäude sind mehr as 200 Jahre alt, Freloux war damals die kleinste Gemeinde in Belgien.
Ich freue mich jeden Tag darauf aufzuwachen und in der Natur arbeiten zu können.
Nachgefragt
Warum hast Du Dich dafür entschieden, Landwirt zu werden?
Landwirtschaft als Handwerk hatte schon immer mein Interesse geweckt, aber erst nach einem einjährigen Praktikum habe ich meine wahre Leidenschaft für die Landwirtschaft entdeckt. Als Landwirt bin ich viel in Kontakt mit der Natur – und auch wenn die Ergebnisse meines Betriebes immer direkt in Verbindung mit dem Klima und den Weltmarktpreisen stehen, ist es trotzdem für mich immer noch ein Vergnügen, jeden Tag aufzuwachen und in der Natur zu arbeiten.
Warum ist es Dir wichtig, unabhängig zu sein?
Die Tatsache, unabhängig zu sein, ist eine große Chance, sein eigener Chef zu sein. Jeder Tag ist anders.
Wie siehst Du Deine Rolle als Landwirt?
Die Spezialität meines Betriebes seit meiner Übernahme und seit der Diversifizierung der Obstproduktion ist der Direktvertrieb. Hiermit stehe ich viel in Kontakt zu meinen Endkunden. Ich möchte das Vertrauen der Menschen gewinnen. Um das zu schaffen, müssen wir Landwirte in der Lage sein, unser Geld auf „faire“ Weise zu verdienen und unser Image durch gute Kommunikation und die besten Umweltpraktiken zu verbessern.
Wie gehst Du mit Innovationen und neuen Technologien um?
Für mich als Landwirt ist es entscheidend, mich weiterzuentwickeln und regelmäßige Schulungen zu besuchen. Seit ich den Familienbetrieb übernommen habe, habe ich in neue Maschinen und auch Technologien investiert. Ich habe zum Beispiel das RTK-System eingeführt oder nutze die Abschnittskontrolle an der Spritze. Das verhilft mir zu mehr Präzision, weniger Eingabeverbrauch und ich habe insgesamt mehr Freude beim Fahren und Benutzen meiner Maschinen.
Weltweit unterwegs. Immer nah dran.
Alle Landwirte haben einen eigenen Charakter – der sich in der Lebensweise, der Philosophie sowie der Form des Ackerbaus und der Viehzucht widerspiegelt. Wir haben unsere Farmer auf der ganzen Welt besucht und wollten wissen, was ihren Erfolg ausmacht, für was sie einstehen und welche Herausforderungen sie meistern müssen. Eine Reise über fünf Kontinente.