Farming Insider: Emma F., UK
Über Emma F.
Emma F. gehört zur neuen Generation der von Frauen geführten landwirtschaftlichen Betriebe in UK. Die Mutter einer kleinen Tochter betreibt den 1954 gegründeten Familienbetrieb gemeinsam mit ihrem Vater. Vorher hat sie Food-Fotografie studiert: „Die Kombination aus Fotografie und Landwirtschaft ist meine Leidenschaft.“
FarmFakten
Im Familienbesitz seit 1954
Ort: Der Betrieb befindet sich in Bere Regis in Dorset, UK.
Betriebsgröße: Über 200 Hektar großen Ackerbaubetrieb mit Rindern und Schafen.
Angebaute Kulturen: Unter anderem Mais, Weizen, Gerste, Raps und Hafer.
Besonderheiten: Den traditionellen Familienbetrieb führen Vater und Tochter gemeinsam.
Es wäre toll, wenn eines Tages die sechste oder siebte Generation unserer Familie den Hof betreibt.
Nachgefragt
Warum hast Du Dich für den Job hier auf der Haywards Farm entschieden?
Schon als Kind war ich in den Arbeitsalltag involviert und saß oft auf dem Beifahrersitz des Traktors. Später kombinierte ich das, was mir Spaß macht: Fotografie und Landwirtschaft. Während meines Abiturs fotografierte ich die Landwirte hier. Das öffnete mir die Augen und ich dachte: ”Das ist das Leben, das ich liebe.“ Selbst das Einbringen der Ernte, wenn die Sonne scheint, ist mir lieber, als einen Tag am Strand zu verbringen.
Wie ist es, in einem Familienbetrieb zu arbeiten?
Ich bin stolz darauf, unseren Familienbetrieb weiterzuführen. Meine Großeltern und mein Vater leisteten wirklich gute Arbeit. Ich habe großes Glück, dass ich meinen Vater habe. Nehme ich meine kleine Tochter nicht selbst mit zur Arbeit, passt er auf sie auf. Selbst, an einem miesen Tag, ist es schön, dass man seine Familie hat.
Was zeichnet die Haywards Farm für Dich aus?
Für mich ist die Haywards Farm deshalb so besonders, weil es ein Generationenbetrieb ist. Mir gefällt es, dass wir alle in unserer Familie das Land hier bereits bearbeitet haben und eine Geschichte dazu erzählen können, die über Generationen weitergetragen wird.
Wie ist es, als Frau einen landwirtschaftlichen Betrieb zu führen?
Die meisten behandeln dich wie jeden anderen. Es gibt aber immer noch einige, die tradierte Kommentare von sich geben. Die ignoriere ich einfach und mache weiter, um denen genau das Gegenteil zu beweisen. Ich finde es schön, dass – auch im männlich dominierten Bereich der Landwirtschaft – Frauen in Führungspositionen normal werden. Und, dass mir Mädchen und Frauen durch meine Social-Media-Aktivitäten schreiben, dass ich sie ermutige, weiterzumachen, weil sie sich mit ähnlich tradierten Vorstellungen konfrontiert sehen.
Welche landwirtschaftlichen Herausforderungen siehst Du für die künftigen Generationen?
Wir müssen uns weltweit mehr um das Thema „Nachhaltigkeit“ bemühen. Der Anstieg der Düngemittel- und Energiepreise ist aktuell bereits ein großes Problem. Um unseren CO2-Fußabdruck zu reduzieren, müssen wir etwas dagegen tun. Das wird eine Herausforderung, so viel ist sicher. Zudem werden wir Landwirte weniger ausreichende Ernten erzielen. Weil wir aber die Lebensmittel benötigen, müssen wir dann wahrscheinlich mehr importieren.
Was wünschst Du Dir für die Haywards Farm?
Ich hoffe, dass der Hof immer in der Familie bleibt. Es wäre toll, wenn eines Tages die sechste oder siebte Generation unserer Familie den Hof betreibt. Hört man von anderen Familien, die ihre Bauernhöfe von Generationen zu Generationen weitergaben, ist das einfach ein gutes Gefühl.
Jung und alt – gemeinsam voran.
Landwirte haben uns ihre Tore geöffnet, um uns einen Einblick ihren landwirtschaftlichen Alltag zu geben. Ihre Höfe haben alle einen eigenen Charakter – der sich in der Lebensweise, der Philosophie sowie der Form des Ackerbaus und der Viehzucht widerspiegelt. Was sie gemeinsam ausmacht: Der Blick in die Zukunft und der Wunsch, ihre Felder und Höfe an die nächste Generation zu übergeben. Nachhaltig und ertragreich.