Farming Insider: Francis Bapst, Schweiz
Über Francis
Der Vater und der Onkel sind auf dem Hof La Sonnaz aufgewachsen, Francis hat es ihnen gleich gemacht: Seit mehreren Generationen ist der Betrieb in der Hand der Familie Bapst. Der Onkel und seine zwei Kinder kümmern sich in erster Linie um die Milch- und Raufutterproduktion, Francis und sein Vater verantworten den Ackerbau. Bei all der Arbeit bleibt für Francis die Familie das wichtigste im Leben. Er bewahrt sein Privatleben, gönnt sich hin und wieder eine Pause und geht im Winter wandern oder genießt die Zeit mit seiner Familie.
FarmFakten
Im Familienbesitz seit mehreren Generationen
Tierhaltung: 75 Milchkühe der Rasse Holstein
produzieren Industriemilch
Angebaute Kulturen: Kartoffeln
Besonderheiten: Der Betrieb verarbeitet und betreibt Kartoffeln im Direktmarketing. Die Knollen werden auf dem Betrieb gewaschen, geschält und geschnitten, vorfrittiert, verpackt und direkt an Restaurants ausgeliefert.
Die wichtigsten Werte sind für mich der Respekt
zur Natur, das Verständnis für unsere Konsumenten und die Produktion von Nahrungsmitteln.
Nachgefragt
Warum hast Du Dich dafür entschieden, Landwirt zu werden – und kannst Du Dir vorstellen, etwas anderes zu machen?
Nein, ich kann mir nichts anderes vorstellen, ich mache diese Arbeit aus Leidenschaft. Für jemand anderes als Angestellter zu arbeiten, würde mich nicht interessieren. Bereits mein Vater hat sich immer die Zeit genommen, mich auf dem Betrieb mitzunehmen und mir die täglichen Arbeiten zu zeigen. Er hat mich als Kind motiviert, später in diesem Beruf zu arbeiten – mit Erfolg: Meine Motivation Landwirt zu werden, war die Vielfältigkeit der Arbeit. Durch meinen Beruf führe ich eine Familientradition fort. Und ich kann dazu beitragen andere Menschen zu ernähren, indem ich unseren Boden nach eigenem Ermessen zum Anbau nutze. Natürlich ist es ein anstrengender Beruf, doch man hat jeden Tag etwas Interessantes zu tun.
Wie sehr spielt dabei auch eine Rolle, seine Entscheidungen unabhängig treffen zu können?
Unabhängigkeit ist eine schöne Sache. Ich sehe es als Chance, nach meinen Vorstellungen arbeiten zu können und für meine Entscheidungen verantwortlich zu sein. Auch wenn es manchmal schwierig ist, sich richtig zu entscheiden.
Hast Du Werte und persönliche Einstellungen, die Dir in Deinem täglichen Tun die Richtung vorgeben?
Der wichtigste Wert ist für mich der Respekt zur Natur. Verständnis für unsere Konsumenten und die Produktion von Nahrungsmitteln zu haben ist unerlässlich. Dies ist immernoch die erste Aufgabe der Landwirtschaft und ich möchte dazu beitragen, nicht zu viele Lebensmittel importieren zu müssen. Mein Ziel ist es, transparent zu sein und ein gutes Bild der Landwirtschaft abzugeben.
Was fällt Dir zu den Begriffen Teamgeist und Verlässlichkeit ein?
Teamgeist ist ganz wichtig, um gemeinsam arbeiten zu können. Auf unserem Betrieb ist die Zusammenarbeit essentiell. Nicht jeder muss überall mitentscheiden können, doch eine klare Aufteilung und eine funktionierende Kommunikation braucht jeder Familienbetrieb. Verlässlichkeit ist ebenfalls sehr wichtig. Es gilt, nicht nur im beruflichen, sondern auch im privaten Bereich verlässlich zu sein.
Wie gehtst Du mit Innovationen und neuen Technologien um?
Ich schwärme sehr für neue Technologien. Ich hinterfrage unseren Betrieb gerne kritisch und will durch Innovationen in dessen Langlebigkeit investieren. Wir haben auf diese Weise auch einiges an neuer Technik eingeführt. Dazu gehören ein GPS ausgestatteter Traktor und ein neues GPS gesteuertes Hackgerät. Dank diesen neuen innovationen eröffnen sich für uns neue Möglichkeiten. Ein Projekt zum Bau einer Biogasanlage steht zudem in den Startlöchern.
Weltweit unterwegs. Immer nah dran.
Alle Landwirte haben einen eigenen Charakter – der sich in der Lebensweise, der Philosophie sowie der Form des Ackerbaus und der Viehzucht widerspiegelt. Wir haben unsere Farmer auf der ganzen Welt besucht und wollten wissen, was ihren Erfolg ausmacht, für was sie einstehen und welche Herausforderungen sie meistern müssen. Eine Reise über fünf Kontinente.