Farming Insider: Familie Vukudinov, Bulgarien
Über Vuki Ltd.
Seit 1993 produziert die Firma Vuki, neben dem Landmaschinen-Geschäftsbereich, hochwertige Getreide und Ölsaaten. Insgesamt acht Mitglieder der Familie Vukudinov sind gegenwärtig im Betrieb beschäftigt, der eine landwirtschaftliche Nutzfläche von 17.000 Hektar bewirtschaftet. Unternehmensleiter Angel Vukudinov und sein Sohn Dimitar haben 2018 schrittweise mit der Anwendung der Direktsaat-Technologie für den Anbau ihrer Kulturen begonnen.
FarmFakten
Familienbetrieb, auf dem zwei Generationen gemeinsam arbeiten
Ort: Saedinenie, Oblast Plowdiw, Bulgarien
Angebaute Kulturen: Weizen, Gerste, Mais, Sonnenblumen, Koriander, Raps, Triticale
Besonderheiten: Das 1990 gegründete Unternehmen verdiente sein Geld ursprünglich mit dem Verkauf von chinesischen und russischen Traktoren, Ersatzteilen für diese, Anbaugeräten und dem Service von Landmaschinen.
Mit dem eigenen Vater zusammenzuarbeiten bedeutet, dass du stets einen weiseren Mann bei dir hast, der dich unterstützt und zu dem du aufschauen kannst.
Nachgefragt
Angel, du bist einer der Eigentümer des Unternehmens Vuki. Dessen Gründung vor über dreißig Jahren hätte es ohne den politischen Umbruch in Bulgarien damals gar nicht gegeben.
Angel: Das stimmt. Vuki wurde direkt 1990 gegründet, ursprünglich als Service-Unternehmen für Traktoren und Landmaschinen. Seit 1993 sind wir auch in der Landwirtschaft tätig.
Und seitdem haben viele Familienmitglieder den Weg ins Unternehmen gefunden.
Dimitar: Insgesamt acht Personen, unter anderem meine Mutter und meine Tante, die das Unternehmen ursprünglich gegründet hatte - und jedes Familienmitglied arbeitet in einem jeweils anderen Geschäftsbereich.
An euren unterschiedlichen Geschäftsfeldern kann man auch sehen, dass ihr nie stehen geblieben seid. Welche Veränderungen waren für dich prägend, Dimitar?
Dimitar: Ich habe mich dafür eingesetzt, dass wir uns mehr mit digitalen Spitzentechnologien beschäftigen, u.a. der Software, die wir für Logistik und Ernte einsetzen.
Angel: Das ist das Besondere an unserem Betrieb und unserer Art zu arbeiten, dass wir nicht aufgehört haben, innovativ zu sein. Das unterscheidet uns von anderen.
Dimitar: Jedes Jahr kommen neue Technologien auf. Daher denke ich auch, dass unser Geschäft eine sehr stabile Zukunft hat. Es hat den nötigen Raum, um sich zu entwickeln.
Das klingt nach erfolgreichen Perspektiven. Heißt das, Dimitar, du würdest deinem Nachwuchs auch zum beruflichen Schritt in die Landwirtschaft raten?
Dimitar: Mein Sohn ist erst zwei Jahre alt. Aber solange in unserem Land und in der Welt stabile, normale Verhältnisse herrschen, werde ich das tun. Dann werde ich meinem Sohn empfehlen, auch in die Landwirtschaft zu gehen.
Scheint so, als ob die Zusammenarbeit mit dem eigenen Vater für dich gar keine Herausforderung ist.
Dimitar (lacht): Mein Vater kann ziemlich hartnäckig sein. Aber wenn man bedenkt, dass unterschiedliche Charaktere in einem Familienbetrieb aufeinandertreffen, verläuft der Generationenwechsel ziemlich reibungslos. Mein Vater und ich verbringen viel Zeit miteinander. Ich denke, das ist ein Vorteil, weil wir uns ständig austauschen können. Selbst am Ende des Tages können wir zurückschauen, was passiert ist, um zu sehen, ob es Fehler gab und wie man sie in Zukunft vermeiden kann.
Hat die familiäre Bindung in der Zusammenarbeit auch konkrete Vorteile?
Dimitar: Mit dem eigenen Vater zusammenzuarbeiten vermittelt dir das Gefühl, dass du stets einen weiseren Mann bei dir hast, der dich unterstützt und zu dem du aufschauen kannst. Die Unterstützung ist das Wichtigste, was ich als Landwirt von meinem Vater bekomme. Noch heute lerne ich immer noch von meinem Vater und ich hoffe, dass ich eines Tages über dieses Wissen und diese Möglichkeiten verfügen werde.
Jung und alt – gemeinsam voran.
Landwirte haben uns ihre Tore geöffnet, um uns einen Einblick ihren landwirtschaftlichen Alltag zu geben. Ihre Höfe haben alle einen eigenen Charakter – der sich in der Lebensweise, der Philosophie sowie der Form des Ackerbaus und der Viehzucht widerspiegelt. Was sie gemeinsam ausmacht: Der Blick in die Zukunft und der Wunsch, ihre Felder und Höfe an die nächste Generation zu übergeben. Nachhaltig und ertragreich.