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  • Zwischenfruchtfeld Züchtung
    Züchtung

Züchtung und Versuchswesen bei KWS

Bereits seit mehreren Jahrzehnten werden im Hause KWS verschiedenste Zwischenfruchtarten züchterisch bearbeitet. Wie auch bei unseren Hauptkulturarten greifen wir auf langjährige Erfahrung und Know-How zurück. Diese langjährige Erfahrung konnte bei der Komponentenauswahl einfließen, um die phytosanitär und ackerbaulich richtigen Arten in den Mischungen für die verschiedenen Fruchtfolgen zu integrieren.

Schwerpunkte unserer Aktivitäten sind neben Kreuzblütlerarten wie Winterrübsen, Leindotter, Weißer und Brauner Senf auch Ölrettich, Phacelia, Tatarischer Buchweizen und Rauhafer. Aus anderen KWS Zuchtprogrammen stehen uns weitere Kulturen wie z. B. die Sonnenblume zur Verfügung.

KWS investiert schon seit vielen Jahren in die eigene Züchtung von Zwischenfrüchten. Unsere Mischungen profitieren von dieser Kompetenz und Erfahrung und decken ein breites Nutzspektrum ab.
Markus Molthan, Produktmanager Zwischenfrüchte

Die Hauptzuchtziele bei allen Arten sind eine schnelle Bodenbedeckung, eine kräftige Jugendentwicklung, ein dichter unkrautunterdrückender Bestand und eine angepasste, eher späte Blütenbildung. Die Entwicklung von spätblühenden Sorten ist vor allem bei Senf, Ölrettich und Tatarischem Buchweizen das erklärte Zuchtziel von KWS, da die späte Blüte mehr Flexibilität hinsichtlich früher Aussaattermine bietet und die Gefahr des Aussamens verringern soll. Pflanzen, die länger in der vegetativen Phase bleiben, können auch obendrein länger und damit mehr Nährstoffe aufnehmen. Gleichzeitig ergänzt eine späte Blüte auch ideal das Hauptzuchtziel bei Weißem Senf, Ölrettich und Rauhafer – die Nematodenresistenz gegenüber Rübenzystennematoden.

Nematoden Pf-Pi-Test bei Senf und Ölrettich im Gewächshaus in Einbeck

Nematoden Pf-Pi-Test bei Senf und Ölrettich im Gewächshaus in Einbeck

Wir prüfen standardisiert in Gewächshaustests die Nematodenresistenz bei Senf und Ölrettich vor der Sortenzulassung. Zusätzlich nutzen wir den Test zur Kontrolle der Saatgutpartien unserer Vermehrungen.

Bei anderen Arten wiederum ist eine rechtzeitige Blüte sogar gewünscht – so z. B. bei Phacelia und Sonnenblume. Beide Arten spielen für die Bienenweide eine wichtige Rolle.

Die gewünschten Eigenschaften von neuen potenziellen Sorten werden jährlich in Feldversuchen mit zwei Aussaatterminen (früh nach Wintergerste und spät nach Winterweizen) geprüft. Auch unsere Mischungen testen wir mehrortig unter verschiedenen Bedingungen im Feld. Neben der reinen Bonitur und Beobachtung ermitteln wir auch die Biomasse der Arten und Mischungen. Die Biomasse ist ein wesentlicher Hebel zur Erfüllung der Ziele: Nährstoffkonservierung, Humusbildung und CO2-Speicherung. Gleichzeitig untersuchen wir die Aufwüchse auch auf die Stickstoffgehalte, um die Stickstoffaufnahme aus dem Boden und die Fixierung aus der Luft besser beurteilen zu können.

Die meisten der gezüchteten Zwischenfruchtarten sind Fremdbefruchter, bei denen es durch Insekten zu einem starken Pollenaustausch zwischen den Pflanzen kommen kann. Bei der Züchtung müssen daher die Zuchtstämme aufwendig voneinander getrennt werden. Auch später bei der Vermehrung muss streng auf den notwendigen Isolationsabstand zu anderen Sorten derselben Art geachtet werden, damit die gewünschten Eigenschaften (z. B. Nematodenresistenz) erhalten bleiben.

Durch das intensive Versuchssystem konnten über mehrere Jahre die optimalen Zusammensetzungen der Mischungen entwickelt und Anbauempfehlungen definiert werden. Des Weiteren wurden Eigenschaften der Mischungen wie Jugendentwicklung, Blühzeitpunkt, Biomasseaufwuchs, Abfrierverhalten und Wurzelsysteme bonitiert.

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