Mit Claudia Binders Werken werden nach langer Zeit wieder Druckgrafiken im Biotechnikum der KWS präsentiert. „Fast malerisch beschäftigt sich die Künstlerin mit einer Vielzahl sehr unterschiedlicher Themen“, sagte Hagen Duenbostel, Vorstand der KWS, zur Begrüßung der Gäste. Diese Vielfalt zeige, mit welcher Neugier die Künstlerin durch das Leben gehe.
„Was ist das für eine Technik, mit der so zarte Gebilde wie Gräser nach einem Regen hingehaucht und auf der anderen Seite auch Industrieanlagen hammerhart auf Papier gedruckt werden können?“ Mit dieser Frage wandte sich Lothar Sütterlin, Physiker, Künstler und Freund der Künstlerin, an die Gäste der Ausstellung. „Die Radierung ist eine Tiefdrucktechnik, bei der mit hohem Druck Farbe aus Rillen und Riefen einer meist metallenen Platte herausgesaugt werden. Je höher der Druck, desto feinere Details werden sichtbar“, erklärte Sütterlin. Das erfordere zeichnerisches Können und Erfahrung mit den vielfältigen Teiltechniken der Radierung, aber auch große Beharrlichkeit einem Stück Blech das abzuringen, was man sich vorstellt.
Sütterlin forderte die Besucher auf, die Seele der Bilder mit den Augen wahrzunehmen. „Es werden sich Ihnen völlig neue Welten erschließen“, sagte er zur Vorstellung der Kunst von Claudia Binder, die als Oberärztin mit außerplanmäßiger Professur an der Universität Göttingen arbeitet. Seit 1981 beschäftigt sie sich mit dem Thema Radierung. Regelmäßig absolvierte sie Seminare: in Göttingen, an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig, der Europäischen Kunstakademie Trier und im Kloster Irsee. Ausstellungen fanden zunächst überwiegend im Kölner Raum statt.
Zwei Musikstücke aus Schuberts Winterreise, gesungen von Markus Jarchow und am Klavier begleitet von Wolfram Jung umrahmten die Ausstellungseröffnung musikalisch auf hohem Niveau.
Interessierte können am Mittwoch, 29. März 2017, um 19 Uhr die Ausstellung noch einmal besuchen. Anmeldungen dafür nimmt Bettina Alex, KWS SAAT SE, Tel. 05561-311-638, bettina.alex@kws.com gern entgegen.