Rapserkrankung Kohlhernie: KWS kreuzt neues Resistenzgen ein

Einbeck, 27.02.2025

Ein Befall mit Kohlhernie gefährdet Rapsbestände weltweit. In Abhängigkeit von verschiedenen Umweltfaktoren sind höchste Ertragsverluste möglich. Die Resistenz bisheriger Sorten gegen die Erkrankung, die mit der Mendelgenetik ausgestattet sind, verliert jedoch zunehmend an Wirksamkeit. Mit PBR1 hat KWS nun ein komplett neues Resistenzgen identifiziert, entschlüsselt und in erste Sorten eingekreuzt. Die neue Genetik ist sehr vielversprechend – dies bestätigen auch offizielle Versuchsdaten renommierter landwirtschaftlicher Institute in Deutschland und Frankreich.

„Mit dem neuen Resistenzgen PBR1 (Plasmodiophora brassicae Resistance) haben wir eine sehr starke Genetik entdeckt, die vor dem Hintergrund zunehmender Resistenzbrüche eine deutliche Verbesserung gegenüber der derzeitig verfügbaren Mendelgenetik darstellt“, sagt Susann Volkmann, die bei KWS verantwortlich für das Kohlhernie Züchtungsprogramm ist. Seit 2011 forscht KWS intensiv an neuen Resistenzquellen zur Kohlhernie. Die Kombination der bekannten Mendelgenetik mit der neu entwickelten Resistenz PBR1 ist ein entscheidender Schritt nach vorne, da die Wirkungsbreite der Resistenz damit deutlich verbessert wird. Susann Volkmann: „Ziel ist, die Resistenz gegen Kohlhernie breiter aufzustellen und die Rapspflanzen damit wirksamer gegen Befall zu schützen.“ Das Bundessortenamt in Deutschland und das französische Prüfinstitut GEVES (Groupe d’Étude et de contrôle des Variétés et des Semences) haben die Genetik bereits in offiziellen Versuchsreihen getestet und die Wirksamkeit bestätigt. KWS KREATOS ist die erste Sorte, die das neue Resistenzgen mit der Mendelgenetik kombiniert. Sie ist der vielversprechende Auftakt in einer Pipeline an Sortenkandidaten.

Kohlhernie:

Kohlhernie (engl. Clubroot) ist eine Erkrankung, die durch einen bodenbürtigen Erreger (Plasmodiophora brassicae) verursacht wird. Besonders betroffen sind meist Flächen, auf denen traditionell Kreuzblütler, also auch Raps, angebaut werden. An den Haupt- und Seitenwurzeln entstehen bei Befall knollenartige Wucherungen (Wurzelgallen), die dazu führen, dass die Pflanze nicht mehr ausreichend mit Wasser und Nährstoffen versorgt werden kann. Der im Boden lebende Erreger kann dort bis zu 20 Jahre überleben.

Mit der Entwicklung erfolgreicher Resistenzen und ertragsstarker Sorten ist KWS immer wieder Innovationstreiber in der Branche. So konnte KWS zur Aussaat 2019/2020 in Frankreich als weltweit erstes Unternehmen ertragsstarke Winterrapssorten mit dem neuen Resistenzgen RlmS gegen Phoma anbieten. In diesem Jahr ist eine weitere Winterrapssorte zugelassen worden, die mit der neuen Resistenzquelle LepR1 ausgestattet ist. Im Jahr 2020 bescheinigte das renommierte französische Agrarforschungsinstitut Terres Inovia einer Winterrapssorte von KWS, dass diese sehr viel weniger anfällig gegen die Larven des Rapserdflohs ist als Vergleichssorten anderer Züchter. Mittlerweile hat KWS weitere Sorten mit einem genetischen Schutz gegen den Rapserdfloh unter dem Namen InsectPROTECT in verschiedene Märkte gebracht.

Weitere Informationen zu KWS Rapssorten finden Sie hier.

Über KWS

KWS ist eines der führenden Pflanzenzüchtungsunternehmen weltweit. Knapp 5.000 Mitarbeiter* in mehr als 70 Ländern erwirtschafteten im Geschäftsjahr 2023/2024 einen Umsatz von rund 1,68 Mrd. Euro. Seit fast 170 Jahren wird KWS als familiengeprägtes Unternehmen eigenständig und unabhängig geführt. Schwerpunkte sind die Pflanzenzüchtung und die Produktion sowie der Verkauf von Zuckerrüben-, Mais-, Getreide-, Gemüse-, Raps- und Sonnenblumensaatgut. KWS setzt modernste Methoden der Pflanzenzüchtung ein, um die Erträge der Landwirte zu steigern sowie die Widerstandskraft von Pflanzen gegen Krankheiten, Schädlinge und abiotischen Stress weiter zu verbessern. Um dieses Ziel zu realisieren, investierte das Unternehmen im vergangenen Geschäftsjahr mehr als 300 Mio. Euro in Forschung und Entwicklung.

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