„Mit dem neuen Resistenzgen PBR1 (Plasmodiophora brassicae Resistance) haben wir eine sehr starke Genetik entdeckt, die vor dem Hintergrund zunehmender Resistenzbrüche eine deutliche Verbesserung gegenüber der derzeitig verfügbaren Mendelgenetik darstellt“, sagt Susann Volkmann, die bei KWS verantwortlich für das Kohlhernie Züchtungsprogramm ist. Seit 2011 forscht KWS intensiv an neuen Resistenzquellen zur Kohlhernie. Die Kombination der bekannten Mendelgenetik mit der neu entwickelten Resistenz PBR1 ist ein entscheidender Schritt nach vorne, da die Wirkungsbreite der Resistenz damit deutlich verbessert wird. Susann Volkmann: „Ziel ist, die Resistenz gegen Kohlhernie breiter aufzustellen und die Rapspflanzen damit wirksamer gegen Befall zu schützen.“ Das Bundessortenamt in Deutschland und das französische Prüfinstitut GEVES (Groupe d’Étude et de contrôle des Variétés et des Semences) haben die Genetik bereits in offiziellen Versuchsreihen getestet und die Wirksamkeit bestätigt. KWS KREATOS ist die erste Sorte, die das neue Resistenzgen mit der Mendelgenetik kombiniert. Sie ist der vielversprechende Auftakt in einer Pipeline an Sortenkandidaten.
Kohlhernie:
Kohlhernie (engl. Clubroot) ist eine Erkrankung, die durch einen bodenbürtigen Erreger (Plasmodiophora brassicae) verursacht wird. Besonders betroffen sind meist Flächen, auf denen traditionell Kreuzblütler, also auch Raps, angebaut werden. An den Haupt- und Seitenwurzeln entstehen bei Befall knollenartige Wucherungen (Wurzelgallen), die dazu führen, dass die Pflanze nicht mehr ausreichend mit Wasser und Nährstoffen versorgt werden kann. Der im Boden lebende Erreger kann dort bis zu 20 Jahre überleben.
Mit der Entwicklung erfolgreicher Resistenzen und ertragsstarker Sorten ist KWS immer wieder Innovationstreiber in der Branche. So konnte KWS zur Aussaat 2019/2020 in Frankreich als weltweit erstes Unternehmen ertragsstarke Winterrapssorten mit dem neuen Resistenzgen RlmS gegen Phoma anbieten. In diesem Jahr ist eine weitere Winterrapssorte zugelassen worden, die mit der neuen Resistenzquelle LepR1 ausgestattet ist. Im Jahr 2020 bescheinigte das renommierte französische Agrarforschungsinstitut Terres Inovia einer Winterrapssorte von KWS, dass diese sehr viel weniger anfällig gegen die Larven des Rapserdflohs ist als Vergleichssorten anderer Züchter. Mittlerweile hat KWS weitere Sorten mit einem genetischen Schutz gegen den Rapserdfloh unter dem Namen InsectPROTECT in verschiedene Märkte gebracht.
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