Die Überreichung des offiziellen Förderbescheids durch den Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, markiert den offiziellen Start für ein Forschungsprojekt rund um die Entwicklung nachhaltiger Backweizensorten. KWS ist als einziger Industriepartner Teil eines renommierten Projektteams.
Hochwertiger Backweizen benötigt Stickstoff, um die für diese Qualitätsstufe notwendigen Proteine entwickeln zu können. Dieser Stickstoff wird in der konventionellen Landwirtschaft durch mineralische Düngung zugeführt. Mit Blick auf den Plan der EU, die CO2Emissionen für eine nachhaltigere Landwirtschaft zu senken und den Einsatz von Düngemitteln zu reduzieren, zielt dieses Forschungsprojekt darauf ab, nährstoffeffiziente Weizensorten zu entwickeln, die auch mit einem niedrigeren Proteingehalt beziehungsweise mit reduziertem Düngemitteleinsatz eine hochwertige Backqualität liefern. Dies ist insbesondere auch unter ökologischen Anbaubedingungen wichtig. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert das Projekt „Erhöhung der Protein-Nutzungseffizienz bei Backweizen durch innovative Züchtungsforschung an der MAGIC-WHEAT-Population WM-800 für effektiven Klimaschutz in der Getreidewertschöpfungskette“ bis zum Dezember 2027. Dabei trägt KWS mit ihrer Züchtungsexpertise in Eigenleistung zum Forschungsvorhaben bei und erhält keine Fördergelder. Das Projekt ist Teil des Klimaschutzprogramms 2023 der Bundesregierung. Die Projektleitung hat das MRI (Max Rubner-Institut). Neben weiteren renommierten Forschungsinstituten1 ist KWS einziger Industriepartner.
KWS arbeitet schon lange mit Genotypen, die auch mit niedrigerem Proteingehalt – und damit weniger Input – gute Backweizenqualität liefern. „Unser Ziel ist jetzt, die Genetik dieser Pflanzen zu entschlüsseln und diese Genetik dann gezielt in unsere Sortenentwicklung zu integrieren“, sagt Jenny Matthiesen, die das Projekt seitens KWS im Bereich R&D leitet. KWS wird großflächige Feldversuche durchführen und Saatgut unter konventionellen und ökologischen Bedingungen in der gleichen Umwelt produzieren, um für die Forschung vergleichbare Ergebnisse sicherzustellen. Bei Erfolg des Projektes könnte die Landwirtschaft von nährstoffeffizienten und nachhaltigen Weizensorten profitieren, die weniger Stickstoffdüngung benötigen. Die Forschungspartner möchten darüber hinaus valide Daten liefern, wie viele Treibhausgasemissionen mit diesen Sorten tatsächlich eingespart werden kann.
1 Universität Halle-Wittenberg (MLU), Universität Bielefeld (UniBi), Julius Kühn-Institut (JKI)