KWS stellt neuen Elitespeicher fertig – weitere Großinvestition am Standort Einbeck geplant

Einbeck, 03.03.2025

Der Saatgutspezialist KWS hat an seinem Unternehmenssitz in Einbeck eine neue Anlage zur Aufbereitung und Lagerung von hochwertigem Zuchtmaterial errichtet und nun vollständig in Betrieb genommen. Der sogenannte Elitespeicher bietet auf einer Grundfläche von 13.000 Quadratmetern Platz für rund 1,3 Millionen Saatgutpartien von Zuckerrübe, Futterrübe, Raps, Zwischenfrüchten und Erbse. Das Investitionsvolumen beträgt 51 Millionen Euro. Darüber hinaus plant das Unternehmen eine weitere wichtige Investition am Standort: So soll in der Grimsehlstraße ein neues „Phytopathologiezentrum” zur Erforschung von Pflanzenkrankheiten mit rund 4.600 Quadratmetern entstehen.

Elitespeicher: Saatgutspeicher und Produktionskomplex

„Genetische Vielfalt ist die Grundlage für die Züchtung leistungsfähiger Sorten. Mit dem neuen Elitespeicher stärken wir einen zentralen Teil unserer Produktentwicklung, denn er ermöglicht uns, deutlich mehr Zuchtmaterial aufzubereiten und für unsere Züchter bereitzuhalten”, ordnet Vorstandssprecher Felix Büchting ein. KWS hatte im Jahr 2022 mit dem Bau des Gebäudes im nordöstlichen Teil des Firmengeländes an der Otto-Hahn-Straße begonnen. In den zurückliegenden Monaten wurde die Anlage durch das neu formierte Team – bestehend aus 50 festen Mitarbeitern und bis zu 80 Saisonkräften – schrittweise in Betrieb genommen. „Ein Projekt dieser Größenordnung bringt vielseitige Herausforderungen mit sich. Ich bedanke mich bei allen Kollegen und Partnern, die mit ihrem Engagement zu einer erfolgreichen Umsetzung beigetragen haben”, sagt Projektleiter Chris Preuß.

Zur Ausstattung des Neubaus gehören unter anderem ein Tablarlager mit 70.000 Lagerplätzen sowie ein großes Palettenlager. Um Lagerschädlinge zu vermeiden, herrschen hier konstante Temperaturen von 6 bis 8 Grad Celsius und eine Luftfeuchtigkeit von 30 Prozent. Neben der Lagerung dient der Elitespeicher auch als Produktionskomplex: Bevor das aus ganz Europa angelieferte Pflanzenmaterial seinen Weg in die Lager findet, durchläuft es zunächst einen Aufbereitungsprozess, in dem es unter anderem getrocknet, von Fremdmaterial befreit, gereinigt und nach Größe sortiert wird. Im neuen Elitespeicher finden alle diese Schritte zentral auf einer Ebene statt, was effizientere Abläufe ermöglicht. Fordert ein Züchter Saatgut für Versuche an, wird dieses vor dem Versand in einem weiteren Arbeitsschritt „ausgestattet“, das heißt zum Beispiel mit einer Schutzhülle, Farbe oder Pflanzenschutz versehen.

Besonderen Wert hat KWS beim Bau auf Nachhaltigkeit gelegt. So wurde in einem Gemeinschaftsprojekt mit der Stadt Einbeck und mit maßgeblicher Unterstützung der Stadtentwässerung die Abwärme einer Kläranlage für die Wärmeversorgung nutzbar gemacht. Die über einen Wärmetauscher gewonnene Energie entspricht dem Bedarf von rund 100 Einfamilienhäusern. Zusätzlich wird die warme Abluft, die bei der Trocknung von Pflanzenmaterial entsteht, entfeuchtet und dem Trocknungsprozess wieder zugeführt. Photovoltaikmodule auf dem Dach des Gebäudes sorgen für eine nachhaltige Stromversorgung.

Neues Phytopathologiezentrum geplant

Der neue Elitespeicher ist eine langfristige Investition in den Standort Einbeck, den KWS durch die Errichtung eines Zentrums für Phytopathologie weiter ausbauen will. Durch die Reduzierung von chemischem Pflanzenschutz bei steigendem Schädlings- und Krankheitsdruck gewinnt die phytopathologische Forschung für die Pflanzenzüchtung zunehmend an Bedeutung. “Nur wenn wir die Infektionswege und -krankheiten unserer Nutzpflanzen kennen, kann unsere Resistenzzüchtung erfolgreich sein“, erläutert Felix Büchting. „In unserem kulturartenübergreifenden Phytopathologiezentrum sollen auf ca. 4.600 Quadratmeter Fläche Forschungsarbeiten für unsere weltweiten Märkte erfolgen.”

Weitere Informationen und Eindrücke zum Elitespeicher sowie zum Thema Phytopathologie erhalten Sie in unserem Videoformat World of Farming.

Über KWS

KWS ist eines der führenden Pflanzenzüchtungsunternehmen weltweit. Knapp 5.000 Mitarbeiter* in mehr als 70 Ländern erwirtschafteten im Geschäftsjahr 2023/2024 einen Umsatz von rund 1,68 Mrd. Euro. Seit fast 170 Jahren wird KWS als familiengeprägtes Unternehmen eigenständig und unabhängig geführt. Schwerpunkte sind die Pflanzenzüchtung und die Produktion sowie der Verkauf von Zuckerrüben-, Mais-, Getreide-, Gemüse-, Raps- und Sonnenblumensaatgut. KWS setzt modernste Methoden der Pflanzenzüchtung ein, um die Erträge der Landwirte zu steigern sowie die Widerstandskraft von Pflanzen gegen Krankheiten, Schädlinge und abiotischen Stress weiter zu verbessern. Um dieses Ziel zu realisieren, investierte das Unternehmen im vergangenen Geschäftsjahr mehr als 300 Mio. Euro in Forschung und Entwicklung.

*ohne Saisonarbeitskräfte

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David Logtenberg
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