Ich habe immer gedacht, dass die Maispflanze sehr stark darunter leidet, wenn ich die Bohne daruntersetze“, erzählt Friedrich-Wilhelm Klopp, Landwirt aus dem Landkreis Gifhorn. Doch seine Zweifel an einem Mischanbau haben sich als unbegründet erwiesen. Beim Durchstreifen seines dicht bewachsenen Feldes findet er vollständig gefüllte Maiskolben. Während beim reinen Maisanbau die Pflanzen wie in Reih und Glied stehen, wirkt das Mais-Bohnen-Feld von Klopp wie ein ineinander verwachsener Urwald. Auch, weil der standfeste Mais den rankenden Bohnen Halt gibt.
Klopp bewirtschaftet einen land- und forstwirtschaftlichen Betrieb mit Ferkelerzeugung und Schweinemast. Weiterhin ist er an einer Biogasanlage beteiligt. Seit diesem Jahr testet er nun, wie Mais und Stangenbohnen zusammen funktionieren. Die Idee ist aber nicht neu. Im Gegenteil: In Mittel- und Südamerika bewirtschaften Landwirte bereits seit mehr als 2000 Jahren ihre Felder auf diese Weise. Dort gedeiht seitdem der Mais „zusammen mit anderen Pflanzen wie Bohnen, Kürbis oder Andenlupinen“, erklärt der ehemalige KWS Maiszüchter Walter Schmidt. „Aber wir haben das System in einer Vielzahl von Versuchen auf den aktuellen Stand gebracht und bieten jetzt eine praxistaugliche Lösung an.“