Viele Landwirte legen zudem Wert auf hohen Ertrag. Manche Verbraucher wünschen sich einen besonderen Geschmack. Für besonders lange Pommes frites benötigen die Hersteller naturgemäß besonders große Kartoffeln. Und Spargelfreunde schätzen häufig auch Frühkartoffeln, die zwar kleiner bleiben, aber dafür schon im Mai auf dem Tisch stehen. Form, Stärkegehalt und Lagerfähigkeit sind weitere Eigenschaften, die Züchter verändern möchten.
Dies zeigt zugleich, warum Simplot und KWS gut zusammenpassen. In ihrem Gemeinschaftsunternehmen Aardevo vereinen sie die Erfahrung und das Know-how in der Hybridpflanzenzüchtung von KWS mit der Expertise auf dem Kartoffelmarkt von Simplot, dem größten familiengeführten Agrarunternehmen der USA.
Der nächste Schritt
Die mit diesem Know-how optimierten Sortenkomponenten könnten im nächsten Schritt als Vater- und Mutterlinien für die Produktion von Kartoffel-Hybridsaatgut dienen. „Das wäre eine Innovation, die die Landwirtschaft tiefgreifend verändern könnte“, sagt van den Wijngaard.
Bislang werden Kartoffeln klonal vermehrt, das heißt: Die Vermehrer von Saatkartoffeln behalten einen Teil der Kartoffelernte zurück. Fahren sie in ein dunkles, kühles Lager. Kontrollieren sie den ganzen Winter über. Behandeln sie gegen Schädlinge. Laden die Knollen im Frühjahr erneut auf den Hänger. Fahren sie wieder aufs Feld. Pflanzen sie wieder aus. Der Ablauf zeigt: Die Transport- und Lagerlogistik ist kosten- und energieintensiv. Ziel von KWS und Simplot ist es, das aufwendige Verfahren zu vereinfachen und damit wirtschaftlich und ökologisch nachhaltiger zu gestalten.