KWS zeigt neue Perspektiven für das Cercospora Management

Einbeck, 06.01.2020

„Wir sind absolut überzeugt, dass die Zuckerrübe trotz vieler Herausforderungen weiterhin großes Potenzial für die Zukunft hat. Die Rübe ist ein Multitalent und sie war, ist und bleibt eine wichtige strategische Feldfrucht bei KWS.“ Mit diesem klaren Statement begrüßte Dr. Alexander Coenen, KWS Regionenleiter Zuckerrübe für Deutschland und Österreich, die rund 100 Gäste der traditionellen KWS Fachtagung in Einbeck.

Klimaschützer, Sauerstoffproduzent, regionaler Zuckerlieferant, wachsend auf heimischen Äckern und einsetzbar für erneuerbare Energien, als Futtermittel, in der Verpackungsindustrie sowie für die menschliche Ernährung: Die Liste positiver Eigenschaften der Zuckerrübe ließe sich fast beliebig erweitern. Dr. Peter Hofmann, verantwortliches Vorstandsmitglied bei KWS für das Segment Zuckerrübe, betonte, dass KWS die Zuckerrübe in vielfältiger Weise attraktiv für die Zukunft mache. Rund 90 Millionen Euro investiert KWS jährlich direkt und indirekt in die Entwicklung neuer, leistungsstarker Sorten und das Ergebnis lässt sich als züchterischer Fortschritt messen – er beträgt rund 2 Prozent jährlich. Das sind bis zu 2 Tonnen mehr Rüben pro Hektar und Jahr. „Den Herausforderungen der Zukunft begegnen wir als Saatgutspezialist mit unserer Kernkompetenz, der Züchtung. Denn in Zeiten zunehmender Reglementierungen und Umweltveränderungen entscheidet mehr und mehr die richtige Sorte über Erfolg und Misserfolg“, sagt Hofmann.

Die Blattkrankheit Cercospora war im Verlauf der Fachtagung ein bestimmendes Thema. Prof. Dr. Mark Varrelmann, Abteilungsleiter Phytomedizin beim IfZ Göttingen (Institut für Zuckerrübenforschung), referierte über die Bedeutung dieser Krankheit und die aktuellen Herausforderungen bei der Bekämpfung. 60 bis 90 Prozent der Anbaufläche in Deutschland seien von Cercospora betroffen und die chemische Kontrolle mit Fungiziden werde durch die zunehmende Ausbreitung von Resistenzen erschwert.
Anschließend stellten Carsten Stibbe und Ernst von Stockhausen vom KWS AgroService eine neue Lösung bei Befall mit Cercospora in Aussicht. Der KWS Zuckerrübenzüchtung ist es gelungen, mit Hilfe einer neuen Resistenzquelle höchste Resistenz mit höchster Ertragsleistung zu kombinieren. Damit besteht die Möglichkeit, auch unter Starkbefallsbedingungen den Zuckerertrag abzusichern und gleichzeitig Fungizidmaßnahmen einzusparen. Bereits 2022 könnten die ersten Sorten für den Anbau zur Verfügung stehen. Bis dahin werden Züchtung und Anbauberatung gemeinsam das passende Anbaumanagement für diese neue Sortengeneration entwickeln. Die neue Genetik leistet einen wichtigen Beitrag für einen nachhaltigen und wettbewerbsfähigen Zuckerrübenanbau in Deutschland.

Multitalent Zuckerrübe – eine Feldfrucht mit Potenzial
Ernst von Stockhausen
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Leitung AgroService Zuckerrübe Deutschland/Österreich
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Britta Weiland
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