„Das erfolgreiche erste Halbjahr und die Vorzeichen für die anstehende Frühjahrsaussaat stimmen uns optimistisch für das laufende Geschäftsjahr“, kommentierte Eva Kienle, Finanzvorstand der KWS SAAT SE. „Unser gutes Wachstum – trotz erheblicher Währungsbelastungen – verdanken wir unserem innovativen Sortenportfolio, das wir durch verstärkte Investitionen in Forschung & Entwicklung weiter ausbauen wollen.“
Der Umsatz stieg im ersten Halbjahr 2018/2019 deutlich um 18,4 % auf 289,1 (Vorjahr: 244,1) Mio. €. Belastend wirkte sich die starke Abwertung einiger lokaler Währungen im Geschäftsbereich der KWS Gruppe auf den in Euro konsolidierten Umsatz aus. Währungsbereinigt hätte der Umsatz der KWS Gruppe 329,3 Mio. € betragen (+34,9 %).
Das Betriebsergebnis (EBIT) der KWS Gruppe verbesserte sich im ersten Halbjahr 2018/2019 um 14,5 % auf –76,6 (–89,6) Mio. €. Dabei standen einem deutlich höheren Bruttoergebnis gestiegene Funktionskosten für den Vertrieb und die Verwaltung gegenüber. Darüber hinaus wirkten sich Erträge aus dem Forderungsmanagement positiv aus.
Das Finanzergebnis verbesserte sich auf –21,1 (–29,0) Mio. €, im Wesentlichen aufgrund des Beteiligungsergebnisses der at equity bilanzierten Gesellschaften. Die Steuern von Einkommen und Ertrag beliefen sich auf –36,5 (–38,0) Mio. €. Daraus ergab sich ein Periodenergebnis in Höhe von –61,2 (–80,6) Mio. € bzw. –9,20 (–12,23) € je Aktie.
Wachstum in allen Produktsegmenten
Im Segment Mais stieg der Umsatz gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 145,3 (110,5) Mio. €. In Südamerika – insbesondere in Brasilien – lagen die Umsätze aufgrund einer verbesserten Saatgutversorgung im Zuge unserer Portfolioumstellung deutlich über dem Vorjahresniveau. In Nordamerika stieg der Umsatz durch zum Teil witterungsbedingte Frühverkäufe ebenfalls deutlich an. In Europa werden im ersten Halbjahr regelmäßig nur geringe Erlöse erzielt. Das EBIT des Segments verbesserte sich auf –64,0 (–76,3) Mio. €. Das Segment erzielt den deutlich überwiegenden Teil seiner Erlöse und des EBIT im dritten Quartal.
Der Umsatz des Segments Zuckerrüben stieg im ersten Halbjahr auf 45,3 (33,8) Mio. €. Der Anstieg ist zum Teil auf frühere Auslieferungen in einigen Märkten zurückzuführen, aber auch auf höhere Absätze z. B. in Osteuropa. Das Segmentergebnis erreichte im ersten Halbjahr –22,7 (–27,3) Mio. €. Die Erlöse aus dem Verkauf von Zuckerrübensaatgut liegen im ersten Halbjahr turnusgemäß noch auf niedrigem Niveau, wesentliche Umsätze werden erst mit der Frühjahrsaussaat im dritten Quartal erwartet.
Im abgelaufenen Saatgutgeschäft für Wintergetreide konnte KWS eine deutlich positive Entwicklung verzeichnen. Der Umsatz im Segment Getreide stieg im ersten Halbjahr um 12,7 % auf 139,0 (123,3) Mio. €. Der Umsatzanstieg ist vor allem auf das erfolgreiche Roggensaatgutgeschäft zurückzuführen, das von der relativ stabilen Ertragslage des Hybridroggens in den trockenen Sommerbedingungen in unseren Kernmärkten sowie guten Rohstoffpreisen profitierte. Roggen ist im Vergleich zu anderen Getreidekulturen relativ trockentolerant. Neben Roggen trug auch das Saatgutgeschäft für Raps und Gerste zum Umsatzwachstum bei. Das Segmentergebnis verbesserte sich aufgrund höherer Deckungsbeiträge aus dem Roggengeschäft auf 47,0 (34,3) Mio. €. Das Segment erzielt den deutlich überwiegenden Teil seiner Erlöse und des EBIT im ersten Halbjahr.
Die Umsatzerlöse im Segment Corporate beliefen sich auf 2,7 (2,4) Mio. €. Diese werden im Wesentlichen durch unsere landwirtschaftlichen Betriebe generiert. Da im Segment Corporate sämtliche übergreifende Kosten für die zentralen Funktionen der KWS Gruppe sowie grundlegende Forschungsaufwendungen abgebildet werden, fällt das Segmentergebnis regelmäßig negativ aus. Die im Segment konsolidierten Kosten stiegen im ersten Halbjahr an, unter anderem durch zusätzliche Projektarbeiten im Rahmen des Reorganisationsprojekts ONEGLOBE. Das Segmentergebnis belief sich auf –51,6 (–45,3) Mio. €.