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    Fruchtfolgen, Schädlinge und Krankheiten

Wie man Fruchtfolgekrankheiten vermeidet

Pilz- oder tierische Krankheitserreger, die durch eine enge Fruchtfolge begünstigt werden, werden unter dem Begriff Fruchtfolgekrankheiten zusammengefasst und kommen in fast allen Kulturarten vor. Wichtige Fruchtfolgekrankheiten sind beispielsweise Schwarzbeinigkeit im Getreide, Wurzelhals- und Stängelfäule bei Raps oder Nematoden in Zuckerrüben.

Das Auftreten von Problematischen Unkräutern wie Windstängeln oder Feldfuchsschwanz wird durch eine enge Fruchtfolge begünstigt. Der Kampf gegen ihn wird durch zunehmende Resistenzen gegen viele Wirkstoffe zunehmend intensiviert. Sie entstehen über viele Jahre durch den Einsatz von Pestiziden mit ähnlichen Wirkmechanismen und kommen in pilzlichen, tierischen und pflanzlichen Schadorganismen vor.

Da pflanzenspezifische Krankheitserreger in engen Fruchtfolgen bevorzugt und mit demselben Wirkstoffportfolio behandelt werden, erhöht sich der Effekt der Resistenzbildung. Hinzu kommen immer strengere Vorschriften für die Zulassung neuer und Verbote von bereits zugelassenen Pflanzenschutzmitteln, die den Wirkstoffwechsel weiter einschränken.

Wie man häufige Probleme vermeidet

Weizen, Gerste, Mais und Raps werden auf rund 31,7 % der Ackerfläche weltweit angebaut. Denken Sie daran, dass dies ein Durchschnitt ist und je nach Land dieser Prozentsatz deutlich höher ist. So werden die vier Hauptkulturen Winterweizen, Mais, Wintergerste und Winterraps auf 70 Prozent der gesamten Ackerfläche in Deutschland angebaut (BMEL 2019). Aufgrund der großen Anbaufläche weniger Hauptkulturen, kombiniert mit einem rückläufigen Portfolio an Wirkstoffen in Pflanzenschutzmitteln, wird die Bekämpfung vieler Krankheiten und Schädlinge zu einer Herausforderung.

In Getreide

In Getreide werden herbizidresistente Unkräuter und Unkräuter wie Fuchsschwanz oder Windstiel zum Problem. Der Prozess der Resistenzbildung entwickelt sich über viele Jahre und tritt häufig mit Wirkstoffen auf, die nur einen Punkt des Stoffwechsels im Pflanzenorganismus beeinflussen.

Landwirte haben jedoch viele landwirtschaftliche Möglichkeiten, um den Aufbau von Resistenzen zu verhindern. Vorrangiges Ziel ist es, die Ackerfläche so frei von Unkräutern wie möglich zu halten, um zu verhindern, dass problematische Unkräuter und Gräser ausgesät werden.

Neben der Bodenbearbeitung und dem Zeitpunkt der Aussaat ist die Fruchtfolge besonders wichtig. Der Wechsel des Wintergetreideanbaus mit Sommer- und Blattkulturen führt zu Anbaupausen, bei denen Unkräuter und Gräser durch Bodenbearbeitung zum Keimen angeregt und anschließend beseitigt werden können. Dies wird die zukünftige Keimrate der problematischen Art reduzieren.

Neben dem Einsatz von Herbiziden haben konventionelle Betriebe auch die Möglichkeit, mechanische Unkrautbekämpfungsmöglichkeiten wie Hacken und Eggen einzusetzen, damit die vorhandenen Wirkstoffe möglichst lange erhalten bleiben.

Bei Raps

Beim Raps schränkt unter anderem der Befall mit Karbonbruch und Verticillium-Welke die Erträge ein. Die Karbonhernie ist ein im Boden übertragener Erreger, der durch permanente Sporen viele Jahre überleben kann.

Die Verticillium-Welke wird durch Pilzerreger ausgelöst und führt zu einer krankhaften Reifung. Bei der Bekämpfung dieser Erreger kann langfristig nur ein integriertes Konzept helfen, das auf landwirtschaftlichen Maßnahmen basiert, wie z. B. der Anbau von verticilliumtoleranten Sorten oder Sorten, die resistent gegen Schlägerkraut sind.

Fruchtfolge ist eine vorbeugende Maßnahme, um das Auftreten der beiden oben genannten Schädlinge zu verhindern. Beim Anbau von Raps wird eine Pause von mindestens 3 Jahren empfohlen. Darüber hinaus sollten keine anderen Kreuzblütler in die Fruchtfolge integriert werden.

In Zuckerrüben

Bei Zuckerrüben kann durch den Anbau widerstandsfähiger Sorten wie Ölrettich und Senf in Rübenfolgen die Nematodenbelastung im Boden reduziert werden.

Aber Vorsicht: Die Wahl der falschen Zwischenfrucht kann auch den Schädlingsdruck erhöhen. Bei Raps und Rüben in einer Fruchtfolge fördert der Anbau von Kreuzblütlern als Zwischenfrucht die Ausbreitung der Keule, sodass Ölrettich und Senf keine geeigneten Zwischenfrüchte sind.

Bei Nematoden hat sich der einfache Einsatz nematodentoleranter Sorten bewährt.

In Mais

Vorteilhafterweise ist Mais eine selbsttolerante Kulturpflanze. In Gebieten, die vom Maiszünszünser betroffen sind, sollte jedoch darauf geachtet werden, Ernterückstände einzubauen und zu zerkleinern. Darüber hinaus kann Sorghum als Alternative zum Mais angebaut werden, da Sorghum kein Wirt für den Maiszünser ist.

Denken Sie auch daran: Silomais ist ein Humuskonsument. In diesem Fall ist die Integration einer Zwischenfruchtmischung für die Humusgewinnung eine sinnvolle Ergänzung zur Rotation.

Last but not least: In Bezug auf das Gesamtrotationsmuster ist Getreide ein idealer Partner für Mais.

Wechsel und Veränderung sind ein langer Weg

Die Züchtung resistenter oder toleranter Sorten ist eine grundlegende Maßnahme zur Reduzierung von Schädlingen und Krankheiten. Darüber hinaus kann die Anpassung der Fruchtfolge in vielfältiger Weise helfen:

  • Verwenden Sie einen ausgewogenen Wechsel zwischen Stängel- und Blattkulturen.
  • Beachten Sie die empfohlenen Anbaupausen zwischen den Kulturen, um Infektionszyklen zu unterbrechen und Unkraut zu reduzieren.
  • Wechsel zwischen bodenverbessernden Nutzpflanzen (z. B. Breitbohnen), anspruchsvollen (z. B. Weizen, Mais) und anspruchsentziehenden Nutzpflanzen (z. B. Roggenhafer).
  • Wechsel zwischen Sommer- und Winterkulturen, um Infektionszyklen zu unterbrechen.
  • Verwenden Sie Zwischenfrüchte, um den Boden zu verbessern und den Schädlingsdruck zu reduzieren.
  • Denken Sie an alternative Nutzpflanzen, z.B. Hybridroggen statt Weizen für die Schweinefütterung oder Mais statt Zuckerrüben als Biogassubstrat).

Denken Sie daran

Im Falle einer kommerziellen Verwertungsmöglichkeit bietet der mehrjährige Feldfutteranbau die Möglichkeit, Saatgut- und Wurzelkräuter im Boden zu dezimieren. Das Unkraut keimt, wird aber abgeschnitten, bevor sich die Samen bilden. Wurzelkräuter werden verhungert, indem die Hauptfrucht licht- und nährstoffarm ist und dadurch im folgenden Jahr oft nicht aussprost.

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