Der Höhepunkt jeder Saison: Die Ernte
Für jeden Landwirt ist die Erntezeit eine arbeitsintensive, aber auch befriedigende Arbeit. Nach einer langen Wachstums- und Entwicklungsphase wird endlich eingefahren, was gesät wurde. Für jede Kulturart gibt es auch hier unterschiedliche Vorgehensweisen und Aspekte, die berücksichtigt werden müssen.
Mais kann sowohl als Körnermais als auch als Silomais für die Tierernährung oder als Substrat für Biogasanlagen geerntet werden. Während Silomais für die Tierernährung sowie Biogasmais auf die gleiche Weise geerntet werden, unterscheidet sich die Körnermaisernte davon grundlegend.
KWS hat die wichtigsten Unterschiede für Sie übersichtlich zusammengestellt.
Verschiedene Nutzung - unterschiedliche Ernteverfahren
Die bei der Körnermaisernte gewonnenen Körner sind sowohl für die Fütterung, als auch für die menschliche Ernährung geeignet. Um ein möglichst trockenes Erntegut zu gewinnen, wird der Körnermais am Ende der Vegetationszeit geerntet. Hierfür werden auf die Erfordernisse der Körnermaisernte angepasste Mähdrescher verwendet.
Die Ernte von Körnermais lässt sich durch folgende Merkmale charakterisieren:
- Die Ernte findet am Ende der physiologsichen Reife mit dem Mähdrescher ab ca. 35% Feuchte im Korn statt
- Ein spezieller Körnermais-Erntevorsatz ist erforderlich (sog: „Maisgebiss“)
- Das Ziel: eine niedrige Kornfeuchte (mindestens unter 35%, besser <30%) um geringere Trocknungskosten zu erreichen
- geringe Anteile an Bruchkorn, um einen hohen Anteil vermarktungsfähiger Ware zu erzielen
- Dent x Dent Hybriden weisen bei einer Kornfeuchte unter 30% eine bessere Wasserabgabe auf, das sog. Dry-down. Dadurch kann auf günstigen Standorten trockenerer Körnermais geerntet werden. Dem gegenüber beginnt die Wasserabgabe später als bei Dent x Flint Hybriden, die etwas besser an nordeuropäische Klimate angepasst sind.
Das Ernteverfahren für Silomais für die Fütterung und Energiemais als Substrat für die Biogasanlage unterscheidet sich nicht. Lediglich die Kriterien der Sortenwahl sind unterschiedlich.
Beim Silomais wird mit dem Feldhäcksler die nahezu komplette oberirdische Biomasse geerntet. Der optimale Erntetermin richtet sich nach dem TS-Gehalt der Gesamtpflanze und liegt zwischen 30 – 35 % TS.
Sowohl ein zu früher als auch ein verspäteter Erntetermin hat negative Folgen auf Ertrag, Qualität und Silierfähigkeit von Silomais. Daher hat der optimale Erntezeitpunkt großen Einfluss auf den Erfolg im Silomaisanbau.
Schauen Sie zudem, auf welche Punkte Sie bei der Lagerung im Silo achten müssen.
Stoppelbearbeitung nach der Maisernte
Eine intensive Stoppel- und Bodenbearbeitung nach der Maisernte ist eine sehr gute Maßnahme zur Maiszünslerbekämpfung sowie zur Fusarienbekämpfung in der Folgekultur. Verschiedene Versuche haben gezeigt, dass durch den Einsatz von Mulchern nach der Maisernte sowohl die Anzahl der Maiszünslerlarven als auch der Fusarienbefall in der Folgekultur wesentlich reduziert werden können. Durch den verringerten Fusarienbefall wird auch die Gefahr zu hoher DON-Gehalte, beispielsweise im folgenden Winterweizen, deutlich minimiert.
Dafür ist eine intensive Zerkleinerung der Maisstoppeln besonders wichtig. In der folgenden Grafik ist die Zerkleinerungsqualität von verschiedenen Mulchern dargestellt.
Wie Sie in der Grafik sehen, gibt es durchaus Unterschiede in der Zerkleinerungsqualität der Maisstoppeln bei den verschiedenen Mulchern. Am besten hat in diesem Versuch der Schlegelmulcher mit großen Hammerschlegeln abgeschnitten.