Carbon farming
Das Klima schützen und den Boden gut machen
Thomas Gaul, Freier Journalist
09.07.2020
Landwirtschaftlich genutzte Böden sind mehr als nur „Produktionsgrundlage“ für Pflanzen.
Neben der beeindruckenden Vielfalt des Bodenlebens haben sie noch eine weitere Eigenschaft, die sie wertvoll macht: Sie haben das Potenzial, Kohlenstoff aus der Atmosphäre zu binden und so einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Mit der Bindung von Kohlenstoff wird zudem Humus aufgebaut und so die Bodenfruchtbarkeit erhalten oder sogar gesteigert. Mit einer angepassten Bewirtschaftung könnten Landwirte nicht nur ihre Erträge verbessern, sondern künftig auch für ihre Leistung zum Klimaschutz bezahlt werden.
Vereinfacht gesagt, orientiert sich die Honorierung für die Kohlenstoffspeicherung im Boden am messbaren Humusaufbau über einen bestimmten Zeitraum. Wenn es gelingt, den Humusgehalt im Boden beispielsweise um 0,2 Prozent je ha zu erhöhen, lassen sich so 10 t CO2 speichern. Die Bezahlung orientiert sich in den meisten Projekten am CO2-Preis, der allerdings schwankt. Werden den Landwirten 30 Euro je Tonne CO2 ausgezahlt, kommen für den Hektar 300 Euro zusammen.