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Blattläuse in Zuckerrüben

Die beiden wichtigsten Arten im Rübenanbau sind die Schwarze Bohnenlaus und die Grüne Pfirsichblattlaus. Während die Schwarze Bohnenlaus hauptsächlich Saugschäden verursacht, tritt die Grüne Pfirsischblattlaus vor allem als Virusvektor in Erscheinung. Dabei besitzen das Milde Rübenvergilbungsvirus (BMYV) und das Nekrotische Rübenvergilbungsvirus (BYV) das größte Schadpotenzial. Deshalb ist eine Unterscheidung der beiden Arten essenziell, um richtige Maßnahmen treffen zu können.

Das Befallsmonitoring Ihrer Region finden Sie hier:

Monitoring ZR Blattlaus (NW) (liz-online.de)

Monitoring | AgriPortal (nordzucker.de)

EH ZR Blattlaus (isip.de)

Schwarze Bohnenlaus (Aphis fabae)

Lebenszyklus

  • Überwinterung in Eiform auf Winterwirt
  • Frühling: Schlupf der Stammmutter
  • Nach 3 - 4 Generationen Vermehrung von geflügelten Blattläusen
  • April / Anfang Mai: Flug der geflügelten Blattläuse von dem Winter- zu dem Sommerwirt (z. B. Zuckerrübe)
  • Starke Vermehrung auf dem Wirt
  • Ab Juni: Vermehrung von geflügelten Blattläusen, welche weitere Wirte befallen
  • Ab September: Zuflug zu den Winterwirten (v.a. Pfaffenhütchen)
  • Begattung und Eiablage auf den Winterwirten

Schadbild

  • Vor allem unter den Laubblättern (Koloniebildung), ab dem ersten Laubblattpaar zu finden
  • Vereinzelt an den Herzblättern
  • Blattdeformation, Kräuselung und Einrollen der Blätter durch Saugschäden
  • Bei Starkbefall Auftreten von Nekrosen an Blatträndern und -spitzen

Bekämpfungsschwelle

  • 30 % befallene Pflanzen bis zum Reihenschluss (bis BBCH 39)
  • 50 % befallene Pflanzen ab Reihenschluss (ab BBCH 39)

 Schwarze Bohnenlaus verursacht gekräuselte Blätter an Zuckerrübenpflanze

Schwarze Bohnenlaus verursacht gekräuselte Blätter an Zuckerrübenpflanze

Grüne Pfirsichblattlaus (Myzus persicae)

Lebenszyklus

  • Überwinterung in Eiform auf dem Winterwirt (z.B. Pfirsich oder andere Gehölze)
  • Frühling: Schlupf der Stammmutter, Vermehrung von geflügelten Blattläusen (Virusfrei)
  • Ab Mitte Mai: Zuflug in den Sommerwirt (z.B. Zuckerrübe, Raps, Unkräuter, etc.) (Virusaufnahme)
  • Sommer: Vermehrung auf dem Sommerwirten und Zuflug auf weitere Felder (Primärinfektion)
  • Herbst: Zuflug zu den Winterwirten
  • Begattung und Eiablage auf den Winterwirten

Schadbild

  • Tritt vor allem an den Herzblättern auf
  • Entstehung von Vergilbungsnestern
  • Bei milden Wintern erhöhte Wahrscheinlichkeit für einen frühen Zuflug an virustragenden Blattläusen

Bekämpfungsschwelle

  • 10 % befallene Pflanzen bis Reihenschluss (bis BBCH 39)
  • Ab Mitte Juli nicht mehr bekämpfungswürdig, da Population i.d.R. natürlich zusammenbricht

Befallene Zuckerrübenpflanze mit grüner Pfirsichblattlaus

Befallene Zuckerrübenpflanze mit grüner Pfirsichblattlaus

Vergilbungsnester

Vergilbungsnester

Kontrollieren Sie Ihre Schläge regelmäßig und wenden Sie bei Bedarf zugelassene Insektizide (siehe PDF) an.

Nützlinge

Achtung: Beobachten Sie zudem die Aktivität von Nützlingen auf Ihren Schlägen. Sind ausreichend Nützlinge (z.B. Marienkäfer) vorhanden, kann bei alleinigem Vorkommen der Schwarzen Bohnenlaus auf eine Insektizidmaßnahme verzichtet werden.

Monitoring mittels Gelbschalen

Es besteht die Möglichkeit den Blattlausflug auf Ihren Schlägen mit Gelbschalen zu überwachen. Gehen Sie dabei wie folgt vor:

Aufstellen der Gelbschale

  • Es wird empfohlen, 2-3 Gelbschalen pro Rübenschlag im Abstand von ca. 15 m zu den Feldrändern und anderen Gelbschalen aufzustellen
  • Stellen Sie diese in offener Reihe auf
  • Befestigen Sie die Gelbschalen an einem Stab und passen Sie diese der Höhe des Bestandes an
  • Füllen Sie die Gelbschalen mit Wasser, das mit etwas Spülmittel versetzt ist, um die Oberflächenspannung zu lösen
  • Kontrollieren Sie die Gelbschale 2x pro Woche und erneuern Sie bei Bedarf das spülmittelhaltige Wasser
  • Decken Sie die Gelbschalen mit einem Gitter ab

Zeitpunkt der genauen Kontrolle

Wenn die erste geflügelte Blattlaus in der Gelbschale gefangen wurde, ist dies der Indikator um mit der genauen Blattkontrolle zu beginnen!

Bei Erreichen der oben genannten Schadschwellen wenden Sie zugelassene Insektizide an.

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