Quiet Resistance im NEWCOMER –
eine Ausstellung der afghanischen Kaiserring-Stipendiatin Hangama Amiri
Hangama Amiri erhielt das Kaiserringstipendium 2023. Eindrucksvolle Wandbehänge verweben generationsübergreifende Nähtraditionen und kulturelle Erinnerungen. Die Künstlerin lässt uns mit ihren textilen Collagen in den Alltag der Frauen in ihrer Heimat und im Exil blicken.
Hangama Amiri arbeitet vorwiegend mit Textilien und dennoch wirken ihre Bilder wie in Stoff umgesetzte Malerei. Die Künstlerin näht zahlreiche farbenfrohe Stoffe in der Technik der Collage zusammen und gestaltet mit ihnen nuancierte Licht- und Schattenwerte. Die Wandbehänge zeigen Frauen in privaten Innenräumen zusammensitzend, in Unterhaltung, beim gemeinsamen Essen. Bestickte Chiffons gehen auf die häusliche Tätigkeit des Nähens ein, eine Tradition, die Generationen übergreifend weitergegeben wird. Durch malerischen Einsatz von Farben und Materialien zeigt die Künstlerin wie alltägliche Gegenstände mit kulturellen Erinnerungen durchdrungen sind. Mit ihrer Arbeit will sie einen Bezug zu diesen Frauen herstellen, die inmitten großer Instabilität dennoch nach progressiven Veränderungen streben.
Hangama Amiri lebt und arbeitet in New Haven, Connecticut, USA. Sie wuchs in Afghanistan, Pakistan und Tadschikistan auf, bevor sie 2005 mit ihren Eltern nach Kanada immigrierte. Ihr Studium absolvierte sie in Halifax und an der Yale School of Art im nordamerikanischen New Haven in Connecticut, wo sie 2020 ihren Abschluss in der Abteilung für Malerei und Druckgrafik machte.
Während des Masterstudiums in Yale stellte sie sich die Frage, ob nicht schwerpunktmäßig das textile Medium besser geeignet wäre, um auszudrücken, was ihr in ihrer Kunst wichtig ist. Zumal Stoffe und Nadeln wie Papier und Zeichenstift sie von klein auf bis heute begleiten.Hangama Amiri wurde für das Jahr 2023 mit dem Goslarer Kaiserringstipendium ausgezeichnet, das seit 1984 vom Verein zur Förderung Moderner Kunst verliehen und seit 2014 von der AKB Stiftung in Einbeck gefördert wird.
Im Rahmen dieser Stipendienvergabe eröffnete die Künstlerin im September 2023 ihre Ausstellung im Mönchehaus Museum in Goslar. Seit Donnerstag, den 22.02.2024 können Sie sich auch in der NEWCOMER KWS Art Lounge von der Ausstellung verzaubern und berühren lassen.
Großer Dank gilt Hangama Amiri für eine berührende Ausstellung, die Sie nun in den Räumen von NEWCOMER noch bis zum 12. Mai besichtigen können.
Der Alltag der Frauen in Afganistan
Hangama Amiri's works reflect how gender roles, social norms and wider geopolitical struggles shape the lives of women in Afghanistan and the diaspora. Amiri illuminates and questions the issues of women "nonetheless striving for progressive change amidst great instability"
Zur Künstlerin
Hangama Amiri (*1989, Peshawar, Pakistan) lebt und arbeitet in New Haven, Connecticut, USA, nachdem sie 2005 nach Kanada immigrierte. Sie ist Absolventin der Yale University mit einem MFA – Master of Fine Arts – in Malerei und Druckgrafik. Als kanadische Fulbright- und Post-Graduate-Stipendiatin war sie an der Yale School of Art and Sciences tätig.
Amiri fokussiert sich in ihrer Kunst hauptsächlich auf Textilien, um den Begriff des Zuhauses zu erkunden und zu hinterfragen, wie Geschlecht, soziale Normen und geopolitische Konflikte das tägliche Leben von Frauen in Afghanistan und in der Diaspora bestimmen. Ihre figurativen Werke reflektieren ein starkes Interesse an der Macht der Repräsentation, besonders durch alltägliche Objekte wie Reisepässe, Vasen oder Prominentenpostkarten.
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