Ob Konzert, Theater, Tanz oder Lesung: Live-Auftritte gehören eigentlich zu den Selbstverständlichkeiten unseres kulturellen Erlebens. Erfahrungen, die uns in Echtzeit, ohne Bildschirm oder Pausentaste, in ihrer Direktheit ansprechen und bereichern. Doch wie sieht diese Form des öffentlichen Auftretens aus Sicht der Auftretenden aus? Was geschieht zwischen Auftritts- und Schlussapplaus aus Sicht einer Schauspielerin, eines Musikers, Autors oder der Ersten Solotänzerin? Wie erleben sie sich und andere in dieser speziellen und doch gewohnten Situation zwischen Anspannung und Flow, Glück und Selbstkritik, Authentizität und Inszenierung? Was bedeuteten diese Bühnenmomente für sie als Mensch?
Durch Interviews, Photos Sekunden vor und nach dem Auftritt sowie zugewandten Portraits werden diese besonderen Momente eindrücklich beschrieben und festgehalten.
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An dem Projekt beteiligten sich 25 namhafte Künstlerinnen und Künstler aus den Bereichen Musik, Schauspiel und Tanz, die seit vielen Jahren erfolgreich auf Bühnen stehen und jeweils kurz vor und kurz nach einem Auftritt von Frank Stefan Kimmel portraitiert wurden. Interviewtexte ergänzen und vertiefen diese Momentaufnahmen und gewähren seltene Einblicke.
Präsentiert werden die großformatigen Portraits als Print auf Alu Dibond auf Stativen. Das dazugehörende Interview wird im gleichen Format, ebenfalls als Druck auf Alu Dibond gezeigt.
Im März diesen Jahres fanden zum zweiten Mal die KULTURKRAFTTAGE im PS.Speicher hier in Einbeck statt. Ein Kulturevent, das seinesgleichen sucht. Hier präsentierte Frank Stefan Kimmel erstmalig sein Projekt.
Ausstellungsinformation
Am 13. Oktober endet die Ausstellung „AUFTRITT“ im Biotechnikum. An diesem Donnerstag, den 13. Oktober 2022, um 17.00 Uhr führt uns Frank Stefan Kimmel noch einmal durch das Leben mit und auf der Bühne. Gerne können Sie sich dafür anmelden unter
kunst@remove-this.kws.com
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„Photographie ist Festhalten von Zeit, Entschleunigung des Sehens, ein kurzer Moment des Innehaltens - sowohl für den Photographen wie den Betrachter. Der Fokus liegt auf Details oder dem großen Ganzen, wissend, immer nur einen Ausschnitt zu erfassen, um damit bewusst ein- wie auszuschließen.“ – Frank Stefan Kimmel
Zitate der Künstler
Klicken Sie auf die Bilder, um die Zitate der Künstler zu entdecken.
Roger Cicero
»Kleine Fehler auf der Bühne hake ich direkt ab. Mein Vater hat mir immer gesagt: »Du hast keine Zeit, auf der Bühne über Fehler nachzudenken« und das ist ein goldener Satz. Dieses ganz schnelle Abhaken musst du lernen, denn die Musik hält ja auch nicht an. Es zwingt dich, im Hier und Jetzt zu sein und das ist etwas, was ich unendlich auf der Bühne schätze und liebe. Im Alltag fällt das oft so schwer.«
Iris Berben
»Wir machen diesen Beruf fürs Publikum. Den Zuschauer, den Zuhörer, den wollen wir doch erreichen. Für uns sind Glücksmomente drin, natürlich. Aber du willst ja, dass dir jemand zuschaut oder zuhört und es dir gelingt, andere zu berühren. Wofür sonst machen wir das?«
Götz Alsmann
»Applaus ist an allererster Stelle die Befriedigung der Eitelkeit. Denn ich denke, wir alle, die wir auf Bühnen stehen, sind von grenzenloser Eitelkeit. Wer das abstreitet, der gehört nicht dorthin. Von wegen »Ich will was sagen, ich will was mitteilen« – ja, ich will dafür aber auch Applaus haben. Außer Klaus Kinski ist ja keiner auf die Bühne gegangen, um sich mit Tomaten bewerfen zu lassen.«
John Scofield
Ein Auftritt kann nie perfekt sein. Das habe ich aufgegeben, ebenso wie diesen Anspruch an mich selbst. Aber manchmal gelingt dir zusammen mit deinen Musikern etwas Neues oder etwas angenehm Überraschendes. Und darum geht es.
Romy Haag
Die Bühne ist für mich wie mein Wohnzimmer, in dem ich kompromisslos machen kann, was ich will. Das Leben hat viele Kompromisse, die Bühne keine. Zumindest nicht für mich, denn es ist mein Programm, da geht kein Regisseur dran, ich arrangiere die Musik selber und es ist alles so, wie ich es möchte. Deshalb glaube ich, auf der Bühne bin ich am authentischsten. Es ist eine Befreiung von allen Sachen, die mich sonst belasten und auffressen.
Viktoria Tolstoy
»Die Bühne ist ein magischer, heilsamer Ort; egal ob ich mich schlecht fühle, krank bin, mir der Hals oder Rücken wehtut, mich Sorgen umtreiben – sobald ich auf die Bühne gehe, ist das alles verschwunden. Singen auf der Bühne ist meine Therapie.«
Roger Willemsen
»Handgemachte Kultur, nicht künstlich oder synthetisch hergestellte, ist nur am Mann und der Frau und damit nur im Rahmen eines Liveauftritts überprüfbar. Die einzige Echtzeit, die einzige echte Verdichtung innerhalb einer bestimmten Zeit, ungeschnitten, ungeschönt, ist das Bühnenerlebnis. Es ist nicht nur dreidimensional, sondern vier-, fünfdimensional: Es riecht, es hat eine andere Form von Gemeinschaftserlebnis, von Verbindlichkeit, von Sinnlichkeit, auch von Bedrohung und Zudringlichkeit. Die Bühne kann dreist sein, aggressiv werden, Unfassliches tun und rührend werden - und keine Konserve gibt das wieder preis.«
Ulla Meinecke
»Es gibt Räume, die kosten ungeheuer viel Kraft. Die gewisse Stadthalle ist diesbezüglich ein gefürchteter, in Beton gegossener Gegner. Ein toller Club oder Theaterraum erleichtert es allen. In ungastlichen Kongresssälen hingegen musst du innerlich mehr ackern, bis du das Publikum erreichst, und das merkst du auch körperlich. Innerlich ziehst du dann wie ein Wasserbüffel im Reisfeld den Pflug.«
Daniel Hope
»Würde das Reisen zwischen den Auftritten wegfallen, würden wir wahrscheinlich drei Konzerte am Tag spielen, weil wir so süchtig danach sind. Natürlich ist Reisen lästig, aber, come on, wir dürfen diesen Beruf vor Tausenden von Leuten ausüben und unsere Ideen und die der Komponisten präsentieren und werden dafür gelobt und bezahlt.«
Rhani Krija
Alle Religionen haben verstanden, dass etwas Besonderes entsteht, wenn man sich zu einem Ort aufmacht und sich kollektiv zu einem Anlass versammelt. Durch die Präsenz vieler Menschen entsteht immer eine andere Energie. Man darf für eine gewisse Zeit in einer vollkommen anderen Erfahrungswelt leben, was Akustik, Licht, Architektur, Energie, Schwingungen, Gerüche betrifft. Das Gleiche passiert, wenn man sich zu einer Bühne oder einem Konzert- oder Theatersaal aufmacht.
Dominic Miller
»Gerade bei einem Soloauftritt muss ich den sehr schmalen Pfad zwischen absoluter Kontrolle und absoluter Meditation finden. Gehe ich zu sehr in eine der beiden Richtungen, verliere ich etwas. Träume ich zu viel, laufe ich Gefahr die Kontrolle zu verlieren. Zudem verläuft ein sehr schmaler Grat zwischen Arroganz und Bescheidenheit, denn die eine Seite von dir will anarchisch sein, die andere hingegen ehrlich, zurückhaltend und gelassen. Ein sehr seltsames Gefühl, aber mir geht es immer darum – ob mit meiner Band, mit Sting oder auch im Studio – diesen sweet spot zwischen Loslassen und Kontrolle zu finden und auf diesem Weg erfolgreich zu gehen und das passiert nicht allzu oft. Ein wirklich schmaler Grat und zu beiden Seiten geht es ziemlich steil runter.«
Charles Brauer
Ängste vor der Vorstellung? Na klar. Das Zweifeln und der Druck, nicht gut genug zu sein. Besonders wenn du jung bist, lebst du sehr damit. Und immer gibt es Abende, an denen ich unsicher bin, ob mir beim Auftritt nicht was verrutscht. Zweifel sind für künstlerische Berufe etwas sehr Gesundes. Ohne das geht es nicht. Auch die Angst vor Texthängern begleitet einen natürlich. In meinem Alter bin ich froh, dass Text noch funktioniert. In dem Moment, in dem ich merken würde, nicht mit der bisherigen Leichtigkeit Text lernen zu können, würde ich aufhören, denn dann bist du angstbesetzt.
Silje Nergaard
Jeder Abend ist anders. Der Raum ist doch so voll von den unterschiedlichsten Lebensgeschichten, Sorgen, Freuden. Das alles ist da, versammelt im Publikum. Songs fliegen, ich teile sie nur. Aber sie können in das Leben anderer Menschen gleiten und Gefühle spiegeln oder inspirieren. Ich kann nicht wissen, was damit geschieht, denn nach dem Konzert gehen alle zu ihren Autos, in ihr Zuhause und nehmen irgendetwas von dem mit, was wir zusammen erlebt haben. Auch sie können es nicht festhalten, nur weitergeben. Jeder bringt etwas und jeder nimmt etwas.
Jacob Karlzon
Wir gehören doch zu einer Spezies, die davon lebt, miteinander verbunden zu sein. Gerade weil es heute so einfach ist, mit Menschen auf der anderen Seite der Welt in Kontakt zu sein, ist es umso wichtiger, uns klar zu machen, wie wir mit unserer direkten Umgebung interagieren. Konzerte sind eine tolle Möglichkeit, diese rudimentären in uns verwurzelten Erfahrungen von Rhythmus, Bewegung, Trance und Gemeinsamkeit zu erleben.
Helene Bouchet
Die Bühne nimmt viel von deiner Kraft. Wenn du mit Schmerzen dein Training beendest, weißt du, dass es nach dem Auftritt am Abend noch härter sein wird. Das spürst du dann aber erst nach zwei Stunden. Es ist ein harter Job, der viel von dir fordert, und du musst sehr diszipliniert sein, auch als Kind. Du weißt, dass die Karriere eines Tänzers nur zwanzig Jahre dauert und du alles in diese Zeitspanne hineinpacken musst. Auch deshalb erlebe ich diese Zeit gerade sehr intensiv und genieße alle Momente.
Tommy Emmanuel
Die einzige Art, in der etwas mit Liebe geschehen kann, ist durch Verletzlichkeit. Ich könnte niemals mit heruntergelassenem Visier auf die Bühne rausgehen und sagen: »Hier ist das Set, das ich spielen werde« und mir wäre egal, ob die Leute mitsingen oder mitgehen, ich würde nicht ins Publikum schauen und einfach nur mein Bestes geben. Daher bin ich auf der Bühne natürlich sehr verletzlich. Gerade allein, nur mit einer Gitarre. Wenn das Publikum gleich vom Start weg abgeht, hilft mir das für einen gelungenen Abend enorm. Du musst einfach einen guten Start bekommen. Sonst ist es, als ob du mit deinen Rädern für eine lange Zeit durchdrehst und alles daran setzen musst, dass der Abend gelingt.
Marjin Rademaker
Es ist sehr wichtig, viel von mir in einer Rolle durchscheinen zu lassen, denn ich muss sie ja glaubhaft und überzeugend mit Leben füllen – und woher sonst sollte ich das nehmen? Momente der Improvisation finden bei mir intuitiv statt. Ich habe meine Struktur, mein Gerüst, aber wenn ich mich anders fühle, variiere ich meinen Tanz. Ich verzögere etwas, mach eine Drehung mehr, nehme etwas mit mehr Attacke. Mein Gefühlszustand beeinflusst mich daher und das sollte es als Künstler auch. Wir sind ja Menschen und verhandeln Menschliches, selbst wenn es abstrakt ist. Das ist das Schöne an unserem Beruf: Es ist nie das Selbe.
Hugh Featherstone
Wenn ich mir beim Songwriting nicht vorstellen kann, wie der Song vor Publikum funktioniert, verfolge ich die Idee erst gar nicht weiter. Dafür habe ich inzwischen ein ziemlich gutes Gespür und aus diesem Grund viele unfertige Songs in der Schublade. Wenn ich heute weniger Songs schreibe als früher, dann wahrscheinlich genau aus diesem Grund. Zudem bin ich viel kritischer bezüglich meiner eigenen Arbeit geworden und sage mir: »Hugh, wenn du in diesen drei bis vier Minuten nichts Originäres und Persönliches zu sagen hast, dann lass es.« Paul McCartney sagte zwar mal, dass es nie genug unsinnige Liebeslieder geben könnte, aber ich bin mir da nicht so sicher ...
Zodwa Selele
Um zu berühren, musst du authentisch auf der Bühne sein, bis zur letzten Faser. Es sind Anteile von dir und deinen Erfahrungen, die du mit einbaust. Manche Kollegen verlassen sich darauf, dass ein Publikum eh nur einen bunten Abend mit viel Schnickschnack und Akrobatik will. Auch so kann man natürlich eine Show spielen. Dann hat zwar jeder vielleicht einen netten Abend, aber es bleibt nichts hängen. Das Gleiche gilt für die Zuschauer: Nur wer sich nicht einfach berieseln lassen oder einen netten Abend verbringen will, sondern wirklich zuhört und zuschaut, kann sehen, dass ich mit offenem Herzen und offener Seele auf die Bühne gehe und bewusst zulasse, dass man in mich hinein sieht. Authentisch gespielte Momente, darüber spricht man.
Martin Lindow
Auf der Bühne gelingen mir Dinge und Gefühlszustände, die mir im Privaten zwar nicht fremd sind, oft aber so nicht in Erscheinung treten. Das können Tränen genauso sein wie der Held, der sich immer durchsetzt. Ich werde dabei immer wieder von mir selbst überrascht. Letztlich kann man aber nur das auf der Bühne spielen, was man auch abseits davon verstanden hat, oder noch besser: Wenn man es, zumindest in Teilen, in sich trägt.
Manu Katche
Ich spiele nicht für das Publikum, ich spiele zusammen mit ihm. Du fühlst, es kommt dir so nah wie irgend möglich und es ist erstaunlich, wie diese Schwingungen sich auf die Bühne übertragen, und du an einem bestimmten Punkt merkst: Okay, wir kommunizieren. Allein deshalb ist live spielen etwas sehr, sehr Besonderes. Auf der Bühne versuchst du, deine Emotionen durch musikalische Codes ins Publikum zu schicken. Das fällt dir in überschaubaren Bühnensettings leichter, weil du ein besseres Gespür für das Zusammenspiel mit deinen Mitmusikern hast und daher weißt, dass wir musikalisch auch fürs Publikum irgendwie schon richtig rüberkommen. Gerade habe ich nach langer Zeit wieder eine Tour mit Peter Gabriel gemacht. Da ist so viel an Technik, Sounds, Requisiten, Licht und Loops auf der Bühne. Ich will nicht sagen, dass man darin verloren ist, aber in all das eingebunden. Wenn du hingegen mit nur vier, fünf Musikern auf der Bühne stehst und wir uns gegenseitig zuhören, ist es viel einfacher zu spüren, ob wir alle zusammen sind, mit einem gemeinsamen Ziel vor Augen.
Martin Stadtfeld
Das Bühnenerlebnis ist in diesem Moment mein Leben in Verdichtung, mit allem, was ich im Leben zu bewältigen habe und mich beschäftigt. Klar, gibt es einen Maßstab, innerhalb dessen ich interpretiere, aber der ist schon auch relativ weit gefasst, da kann es ziemlich große Unterschiede geben. Jeder Ton, den ich spiele, ist daher tatsächlich ein Spiegel meiner Seele, dessen was ich tue. So soll es ja sein. Wenn es eine rein mechanische Angelegenheit ist, macht es überhaupt keinen Sinn, dann hat es ja nichts mit Kunst zu tun.
Madeleine Peyroux
Augenblicke bedeuten mir alles. Momente der Stille im Publikum, nicht weil es auf etwas wartet, sondern gerade etwas in sich aufnimmt. Oder emotionale Begegnungen mit Menschen nach dem Konzert. Es geht mir nicht um Entertainment, sondern darum, dass ein Publikum die Erfahrung machen kann, in etwas Bedeutsames eingebunden zu sein. In der Interaktion mit dem Publikum liegt für mich das Magische und Mysteriöse und darin letztlich der einzige Grund, immer wieder live zu spielen.
Neville Tranter
Im Theater können wir uns eben in theatraler, reduzierter Form mit Abstand von unserem eigenen Sein im Spiegel betrachten. Das sind wertvolle Augenblicke, bei denen so Vieles gleichzeitig passieren kann. Malerei oder Poesie hingegen ist mehr Reflexion. Ich spiele jetzt seit 35 Jahren, aber nach einer guten Vorstellung bin ich immer noch sehr zufrieden. Dann habe ich als Mensch etwas erreicht, indem ich dem Publikum eine gute Theatererfahrung ermöglicht habe. Denn ein gutes Theaterstück kann deinen Blick auf das Leben verändern.
Ulrich Matthes
Fehler während der Vorstellung – sei es bei mir oder bei Kollegen – registriere ich sofort, und wenn was wirklich schräg gelaufen ist, erinnere ich mich gleich nach einer Vorstellung daran und schaue dann in den Text oder überlege, wie man’s besser machen könnte. Aber spätestens seit mir Mitte der 1980er Jahre der von mir als jungem Schauspieler hochverehrte Martin Benrath gesagt hat: »Weiterspielen! Auf der Bühne nie über Fehler nachdenken!«, weiß ich, dass auf der Bühne nicht der Zeitpunkt für Reflexionen ist. Auf der Bühne spielt man, nachdenken kann man danach.
Über seine Kunst
„Der Bereich der Seitenbühne hat mich schon immer fasziniert. Ob bei Tonaufnahmen oder im Kontext von Konzertphotographie. Dort verläuft eine klar definierte Linie, die Sichtbares von Verborgenem, diffus Dunkles von hell Fokussiertem, Privatheit von Öffentlichkeit trennt und wer diese Schwelle überschreitet, kommt verändert zurück.
Daher kam ich auf die Idee, verschiedene Künstlerinnen und Künstler zu fragen, ob sie mir 30 Sekunden ihrer Zeit unmittelbar vor und nach ihrem Auftritt vor meiner Kamera schenken. Immer vor neutralem Hintergrund und mit identischem Licht-Setup, meist direkt auf der Seitenbühne. So entstanden über Jahre hinweg auf und hinter den großen und kleinen Bühnen der Republik unterschiedliche Momentaufnahmen von Künstlerinnen und Künstlern.
Durch Interviews näherte ich mich dessen, was Auftreten vor Publikum als Teil ihrer normalen Arbeitsplatzbeschreibung einerseits und Ausnahmesituation andererseits bedeutet, ergänzt durch zugewandte Portraits.
Die Diskussion über den Wert und die Notwendigkeit von Live-Veranstaltungen vor physisch anwesendem Publikum wird immer aktuell bleiben und die Antworten und Schlüsse daraus unterschiedlich ausfallen. Dieses Projekt darf als Plädoyer dafür verstanden werden, uns bewusst zu machen, wie wertvoll die Qualität und Unmittelbarkeit des Live-Erlebens ist, wie vielfältig, einzigartig und wertvoll die Erfahrungen für Auftretende und Publikum sind und was die verschiedensten Formen von Bühnen für unsere Kultur und damit Gesellschaft bedeuten.“
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„AUFTRITT“ – Frank Stefan Kimmel
am Donnerstag, den 1. September 2022 um 17.00 Uhr im Biotechnikum Kunst im BiT, KWS SAAT SE & Co. KGaA Grimsehlstraße 31, 37574 Einbeck
Künstler: Frank Stefan Kimmel
Frank Stefan Kimmel ist studierter Psychologe, war als Musikproduzent und Inhaber seines mobilen Tonstudios while-others-sleep in der Realisierung von Klassik- und Jazzproduktionen tätig und stand als Sänger mit Band und eigenen Songs auf der Bühne. Weiterhin war er in den Bereichen Marketing und Presse in der Fahrradbranche tätig. Seit 2009 arbeitet er ausschließlich als professioneller Fotograf für Portrait- und Unternehmensfotografie.
Künstler Frank Stefan Kimmel
Künstler Frank Stefan Kimmel
Mit der Realisierung der Ausstellung und der Herausgabe des damit verbundenen Buches „AUFTRITT“ legt er einen Akzent auf seine Leidenschaft und Faszination für Fotografie, für das Leben auf und mit der Bühne und der damit verbundenen Kunst.