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    Letztes Update – Nachlese zur Finissage mit Künstlergespräch

Ausstellung „Matter, Energy and Space“ von Michael Burges im KWS Biotechnikum endete am 20.8.2024

Michael Burges Arbeiten hinter Glas versprühen mit ihrer Farbigkeit eine Energie, der sich kein Betrachter entziehen kann. Der international tätige Künstler macht bei seiner Auswahl aus den Serien „Reverse Glass Paintings“, „Virtual Space Works“ und „Self-Emerging Paintings“ im KWS Biotechnikum Beziehungen in Farbe und Form in vielfältiger Form sichtbar, wobei seine abstrakten Malerei-Objekte nichts interpretieren, sondern sie agieren und interagieren mit Licht und Reflektion, mit natürlichen Formen und Strukturen. Die Glasscheibe bricht dabei die Bildoberfläche, ist zugleich Trennung und Portal. Ihr Spiel mit dem Licht und den Bildstrukturen erzeugt einen visuellen Klang, den Klang der Malerei.

Zum Ende der Ausstellung führten Dr. Bettina Ruhrberg, Direktorin des Mönchehaus Museums Goslar und der Künstler noch einmal durch die Arbeiten. Die Besucherinnen und Besucher hatten die Möglichkeit, in kleiner Runde Fragen zu stellen und tiefer in die angewandten Techniken des Künstlers einzutauchen.

Schon die Vernissage begeisterte Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die Kunstwerke von Michael Burges fügten sich in die Räume und wurden Bestandteil der Arbeitsumgebung für KWS Kolleginnen und Kollegen und faszinierten ebenso Besucherinnen und Besucher der KWS. Die Finissage setzte nun einen glanzvollen Endpunkt hinter diese gemeinsame Zeit mit der Hinterglasmalerei von Michael Burges.

Reverse Glass Paintings und Virtual Space Works in den Räume des KWS Biotechnikums

Burges` Hinterglas­bilder besitzen eine außer­­gewöhnliche farbliche Präsenz und ästhetische Präzision. Doch sie erzählen nicht, sie interpretieren nichts. Sie agieren und interagieren mit Licht und Reflektion, mit natürlichen Formen und Strukturen, mit physikalischen Prozessen, mit der Emergenz der Materie. Sie sind eine malerische Analyse und Simulation der Erscheinungen und damit auch eine Exploration unserer Wahrnehmung. Die Glasscheibe bricht dabei die Bildoberflächen, ist zugleich Trennung und Portal. Insofern sind sie eher »Malerei-Objekte«, die bei ihrem Spiel mit dem Licht und den Bildstrukturen eine Art »visuellen Klang« erzeugen – den Klang der Malerei.

Die Motive sind durchweg abstrakt im traditionellen Sinn, d. h. sie ahmen keine gegenständliche Wirklichkeit nach. Die Farben und Formen ste- hen in einem komplexen Beziehungsgeflecht zueinander, sie sind mal ruhig, mal bewegt, und man könnte meinen, dass sich darin schon ihr Bildinhalt erschöpft. Doch weit gefehlt. Die Hinterglas-Bilder oder besser gesagt, Bildobjekte – denn wenn Sie genau hinsehen, werden Sie feststellen, dass alle auf fünf Zentimeter dicke Aluminiumrahmen montiert sind und damit von der Wand abstehen – verweisen stets auf eine außerbildliche Realität.

Michael Burges lädt uns ein zu einem handelnden Sehen, das es erlaubt, die abstrakten Farb- und Formanordnungen als Vergegenwärtigung von etwas wahrzunehmen, das nur auf diese spezifische Weise in Erscheinung tritt.

Der Künstler – Michael Burges

Michael Burges ist 1954 in Düsseldorf geboren. Bevor er als Assistent bei dem in Bonn lebenden Maler Douglas Swan das Malereihandwerk erlernte, studierte Michael Burges zunächst Soziologie, Ethnologie und vor allem Vergleichende Religionswissenschaften. Dabei interessierte ihn insbesondere der Zusammenhang zwischen den Religionen nicht-schriftlicher Völker und der Entstehung der Wissenschaft. Frühformen religiösen Denkens und wissenschaftlichen Denkens stehen, wie man schon lange weiß, in engem Zusammenhang. Mit Tänzen, Sand- und Felszeichnungen versuchte man, die Götter gnädig zu stimmen, um die Naturgewalten zu bannen.

Portrait of Michael Burges

Bildautor: Franklin Berger, Düsseldorf

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