„Kunst am Sonntag“ soll die aktuell laufenden Ausstellungen in Einbeck am Sonntagnachmittag zur Kaffeezeit zugänglich machen. Alle Orte sind dabei fußläufig gut erreichbar, Zwischenstopps auf dem Weihnachtsmarkt sind möglich. „Wir freuen uns sehr, dass diesmal erstmals auch das Cestnik-Haus und die Druckerbande dabei sind“, sagen Bettina Alex, Public Affairs & Arts bei KWS, Museumspädagogin Dr. Imke Weichert und der Vorsitzende des Kunsthauses Einbeck, Frank Thiele. „Weitere interessierte Veranstalter können 2024 gerne mitmachen.“
Im StadtMuseum Einbeck sind Fotografien von Ulrich Haufe aus dem Einbeck vor 50 Jahren zu sehen: Anfang der 1970-er Jahre fotografierte der junge Schüler in seiner Heimatstadt Menschen in Alltagssituationen. Dass er damit dem Genre der Straßenfotografie folgte, war ihm zu dieser Zeit noch nicht bewusst. Was ihm damals gelang, verblüffte ihn Jahre später, als er mehr aus Zufall alte Fotos in seinem Archiv wiederentdeckte. Denn diese zeigten dem Filmemacher und Filmproduzenten, dass die Weichen für sein berufliches Interesse am visuellen Entdecken schon frühzeitig gelegt worden sind, wie Ulrich Haufe selbst sagt: „…am Anfang war Einbeck.“ Hier begann er, sehen zu lernen, den Moment des Augenblicks zu erkennen. Die ausgestellten Fotos dokumentieren Alltagsszenen und das Aufeinandertreffen völlig unterschiedlicher Generationen, sind aber auch gleichzeitig Milieustudien und historisches Zeugnis des Einbecks vor gut 50 Jahren. Zur noch bis 23. Dezember gezeigten Ausstellung ist in Kooperation mit dem Einbecker Geschichtsverein ein Katalog erschienen, der im StadtMuseum erhältlich ist. Ulrich Haufe wird am Kunstsonntag anwesend sein und durch seine Ausstellung führen.
Die Räume der NEWCOMER KWS Art Lounge werden bei der Ausstellung „Screenplay“ des Künstlerduos Gruppe Stumpf zum Multiversum. Seit 2014 operieren Jan Neukirchen und Christian Lohre im Spannungsfeld zwischen Skulptur, Installation, Klangkunst und Performance. Speziell für NEWCOMER haben sie ein Konzept entwickelt, das den Innen- und Außenraum der Galerie voneinander trennt, aber auch wieder miteinander verbindet. So lassen die Künstler die genannten, hier kontrovers betrachteten Merkmale aufeinander wirken. Die Besucher erfahren durch Projektionsmaschinen, welche Klang- und Bildinszenierungen transportieren, ganz besondere Raum- und Sinneserlebnisse. „Screenplay“ ist noch bis 3. Februar zu sehen.
Das Kunsthaus Einbeck zeigt in einer Retrospektive Bilder des Einbecker Malers Egon Wuttke. Der 2022 verstorbene ehemalige Direktor des Einbecker Amtsgerichts übte seine Leidenschaft zur Malerei hauptsächlich im Privaten aus. Er begann bereits in den 1950-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, sich intensiv mit der Kunst auseinanderzusetzen. Egon Wuttke hinterließ ein umfangreiches Werk an zeittypischen abstrakten Ölbildern, aber auch frühen Portraitzeichnungen, von denen eine Auswahl ab dem 9. Dezember im Kunsthaus Einbeck erstmals zu sehen sein wird.
Im Cestnik-Haus werden im ersten Raum Bilder von den Anfängen von Franz Cestnik als Maler gezeigt; erste Aquarelle, Bleistiftzeichnungen, Ölkreide und Rötelzeichnungen sowie seine erste Kaltnadelradierung und seine ersten beiden Holzschnitte werden ebenfalls ausgestellt. In den anderen Räumen werden Holzschnitte, Radierungen und Ölbilder zu sehen sein, die alle einen Bezug zum Bockbierjahr haben, also Leute beim Trinken und Feiern. Das Bockbierjahr 2023 endet in diesen Tagen.
Die „Druckerbande“ wird am Kunstsonntag zur Siebdruck-Weihnachtsdruckerei. Nachdem die Weihnachtsdruckerei am Sonnabend zuvor (9. Dezember) in der „Druckerbande“ ganz im Zeichen des Buchdrucks steht, ist bei „Kunst am Sonntag“ der Siebdruck dran. Gemeinsam mit „Rakelkrakel“ (Rabea Krause und Kirsten Gattermann) können Interessierte selbst Hand anlegen und individuelle Weihnachtskarten mit Sieb und Rakel bedrucken. Es wird farbig und grafisch - eine gute Gelegenheit diese Kunstform nicht nur anzuschauen, sondern auch selbst auszuprobieren.