1. Weltweit
    Wachstum fördern

    Wie unser Handeln wirkt

Das Engagement von KWS in der Entwicklungshilfe

Die Kleinbauernwirtschaft ist in vielen Entwicklungsländern von entscheidender Bedeutung und bildet dort den Grundstein der ländlichen Wirtschaft. In Asien und Afrika südlich der Sahara produzieren Kleinbauern beispielsweise bis zu 80 Prozent der Nahrungsmittel. Kleinbauern bauen in der Regel eine breite Palette von Nutzpflanzen an, was sie zu wichtigen Bewahrern traditioneller und einheimischer Pflanzensorten macht. Die Landwirtschaft trägt wesentlich zum Haushaltseinkommen und zur Armutsbekämpfung bei.

Kleinbauern in Entwicklungsländern sichern die Welternährung

Die zentrale Rolle der Kleinbauern für die globale Ernährungssicherung und nachhaltige Entwicklung ist uns bewusst. Seit dem Jahr 2012 arbeitet KWS mit Kleinbauern in Entwicklungsländern zusammen, um ihnen einen besseren Zugang zu Bildung und Ausbildung zu ermöglichen und die Erhaltung pflanzengenetischer Ressourcen, die Pflanzenzüchtung und den Aufbau von Saatgutsystemen zu unterstützen.

Wir sind davon überzeugt, dass die Ausbildung junger Forscher und künftiger Landwirte von entscheidender Bedeutung in der Entwicklungszusammenarbeit ist. Sie machen die neue Generation aus und nehmen bei der Förderung der technischen Innovation und nachhaltigen Entwicklung in ihren Ländern eine zentrale Rolle ein. Durch die Bereitstellung von Ausbildungsmöglichkeiten, Ressourcen und Know-how tragen wir zum Aufbau von qualifizierten Arbeitskräften bei, die in der Lage sind, lokale Herausforderungen jetzt und in Zukunft zu bewältigen.

In unserer Entwicklungszusammenarbeit spiegelt sich unser starkes Engagement für die Förderung der globalen Ernährungssicherheit und unser Beitrag zu einer nachhaltigeren Welt wider. Darüber hinaus spielen diese Initiativen eine entscheidende Rolle bei der Erfüllung unserer Verpflichtungen aus dem Internationalen Vertrag über pflanzengenetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft.

Unterstützung der Kleinbauern seit 2021 in Sambia

Laufende Zusammenarbeit mit sambischen Landwirten

Die sambischen Anbausysteme sind durch unterschiedliche agroökologische Zonen gekennzeichnet, die von den regenreichen Regionen im Norden bis zu den halbtrockenen Gebieten im Süden reichen. Kleinbauern- und Subsistenzlandwirtschaft bildet das Rückgrat der ländlichen Existenz in Sambia, wo Mais das Grundnahrungsmittel ist und den Hauptbestandteil der Ernährung darstellt. Zu den größten Herausforderungen in der Landwirtschaft gehören die unregelmmäßigen Niederschläge, der begrenzte Marktzugang und die geringe Mechanisierung.
Unser KWS Entwicklungsprojekt 'Seeds for Sambian Incomes and Livelihoods' (SeZIL - Saatgut zur Sicherung von Einkommen und Existenz) startete im Juli 2021. Es wird von der DEG Impulse über das develoPPP-Programm mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt und in Zusammenarbeit mit dem lokalen Partner Good NatureAgro durchgeführt.

Impressionen von Feldern und Ernte

Sambisches Sorghum-Team mit 5 Personen vor einer Probe auf der Station

Sorghum-Team vor einem Standortversuch

Sambische Bäuerinnen expertin auf einem Sorghumfeld im Gespräch mit einer Gruppe von Menschen

Landwirtin mit Fachwissen über Sorghum

KWS und lokales Landwirtsteam diskutieren in der Probestation

Diskussion beim Feldversuch

Frau, die Bohnen auf dem Boden gewinnt

Eine einheimische Landwirtin zeigt die traditionelle Technik des Bohnenworfelns

Ruth Sakala auf einem Feld zusammen mit anderen Personen, die den Boden vorbereiten

Dank der SeZIL-Feldversuche haben wir Maissorten gefunden, die in unserer Region am besten gedeihen. Unsere Erträge und Einkommen sind gestiegen und ich kann meinen Kindern eine Schulausbildung ermöglichen.

Ruth Sakala, Kleinbäuerin, Bezirk Kasenengwa

Wachsen und Fördern in der landwirtschaftlichen Gemeinschaft

Im Rahmen eines On-Farm-Testnetzwerks werden unseren Landwirten neue Mais-, Bohnen-, Sorghum-, Sonnenblumen- und Sojasorten zur Verfügung gestellt. Ziel ist es, die für die örtlichen Bedingungen am besten geeigneten und produktivsten Sorten zu finden. Durch die bisher durchgeführten Versuche hat dieses partizipative Testnetzwerk die Landwirte in die Lage versetzt, sich aktiv an Sortenversuchen zu beteiligen und die Verantwortung für den gesamten Prozess zu übernehmen. Die Landwirte werden auch in Saatgutsystemen und in der Saatgutproduktion geschult, wodurch der Wissensaustausch zwischen erfahrenen und angehenden Landwirten gefördert wird.Diese kooperative Schulungsinitiative erleichtert die Weitergabe von Fachwissen, indem erfahrene Landwirte ihre Erkenntnisse mit neueren Mitgliedern der landwirtschaftlichen Gemeinschaft teilen.

Sorghumrispen

Sorghumrispen

Das Sorghum SeZIL Projektteam beim Wiegen des im Feldversuch geernteten Sorghums

Das Sorghum SeZIL Projektteam beim Wiegen des im Feldversuch geernteten Sorghums

In unserem Bestreben, weibliche und junge Landwirte zu unterstützen, haben wir uns zum Ziel gesetzt, 50 % Frauen und 30 % Personen unter 30 Jahren zu integrieren. Diese Initiative zielt darauf ab, Inklusion zu fördern und Chancen für unterrepräsentierte Bevölkerungsgruppen auf den Agrarmärkten zu schaffen.

Vorteile für das Einkommen und Existenz der Landwirte

Verbesserter Zugang zu verschiedenen Nutzpflanzensorten

  • Durch die Einführung von Feldversuchen mit Mais, Sorghum, Sonnenblumen, Bohnen und Sojabohnen direkt auf den bäuerlichen Farmen
  • Über ein lokales Saatgutproduktions- und Vertriebsnetzwerk

Kompetenzen und Know-how erforderlich

  • Über Feldversuche vor Ort
  • Über Saatgutsysteme und in der Saatgutproduktion

Langfristige Fähigkeit, die besten Sorten zu produzieren und zu erhalten

  • Über ein etabliertes, integratives Geschäftsmodell, das Frauen und junge Landwirte einbezieht
  • auf der Grundlage eines lokalen Netzwerks für Sortenprüfung, Saatgutproduktion und -vertrieb
  • Aufbau von Eigenverantwortung und Know-how der Landwirte sowie von Netzwerken zum Wissensaustausch von Landwirten

Geofrey Tembo mit Sorghum

Indem ich mein Wissen weitergebe, helfe ich auch anderen Landwirten bei der Auswahl und dem Anbau der besten Sorghumsorten für den Markt und den EigenbedarfGeofrey Tembo, Kleinbauer, Bezirk Kasenengwa

Geofrey Tembo, Kleinbauer, Bezirk Kasenengwa

Unser Partner Good Nature Agro

Das Ziel: Vorteile für Landwirtschaft und Umwelt gleichermaßen

Good Nature Agro ist ein soziales Unternehmen, das mit Kleinbauern zusammenarbeitet, um landwirtschaftliche Praktiken zu verbessern und die Produktivität zu steigern. GNA konzentriert sich auf die Kultur von Hülsenfrüchten und ermöglicht es den Landwirten, ihre Produktivität durch Schulungen und den Zugang zu hochwertigen Betriebsmitteln und Krediten zu verbessern. Nach der Ernte werden die Landwirte mit den wichtigsten Märkten vernetzt, wodurch sie deutlich bessere Preise erzielen. GNA arbeitet mit einem Netzwerk von mehr als 10.000 Kleinbauern zusammen, und die Zahl steigt jedes Jahr. Diese Landwirte haben ihre Absicht erklärt, in Zukunft nicht nur Hülsenfrüchte, sondern auch andere Nutzpflanzen anzubauen.

Über die Zusammenarbeit mit Good Nature Agro will KWS Landwirten hochwertiges Saatgut anderer Nutzpflanzen, Schulungen und Unterstützung anbieten. Langfristiges Ziel ist es, das Einkommen der Landwirte und die Ernährungssicherheit zu erhöhen, was zu einer allgemeinen Verbesserung der Entwicklung in den ländlichen Gemeinden führt.

Mehr über unseren Partner erfahren Sie hier

Kooperation in Peru 2011-2023

Entwicklung von Mais- und Quinoasorten und Erhaltung der genetischen Vielfalt

Junge peruanische Studenten bei der Durchführung von Schulungen in einem Feld

Junge peruanische Studenten bei der Durchführung von Schulungen in einem Feld

Die peruanische Landschaft erstreckt sich vom Meeresspiegel bis auf über 6000 Meter Höhe, wodurch ganz unterschiedliche Anbausysteme entstehen.Kleinbauern bauen vor allem lebenswichtige Feldfrüchte wie Quinoa und Mais an, die nun durch den Klimawandel und die Umweltzerstörung bedroht sind. In entlegenen Regionen verschärfen chronische Nahrungsmittelknappheit und Unterernährung die Herausforderungen zusätzlich.

Unsere KWS Projekte in Peru (2011-2023) zielten darauf ab, die Entwicklung neuer Mais- und Quinoasorten zu fördern und deren genetische Vielfalt zu erhalten. Um die pflanzenzüchterische Kompetenz des Landes langfristig zu stärken, wurden peruanische Wissenschaftler unter der Leitung von Professor Karl Schmid von der Universität Hohenheim umfassend in vielfältigen, praxisnahen Methoden geschult. Durch das Modell der „Ausbildung von Ausbildern“ an den peruanischen Universitäten konnten wir die Reichweite und Wirkung der Initiative maximieren.

Projektaktivitäten in Peru

Mais

Optimierung des Managements der genetischen Ressourcen von Mais, einschließlich der Entwicklung neuer Methoden und der Ausbildung von peruanischen Studenten und akademischem Personal.

Quinoa

Charakterisierung der genetischen Ressourcen von Quinoa anhand von Saatgutproben und Entwicklung von automatisierten Bildanalyse-Tools.

Quinoa

Entwicklung wirksamer Quinoa-Züchtungsstrategien und Bereitstellung neuer robuster Quinoasorten für peruanische Landwirte.

Dieses Projekt ermöglichte es mir, zu promovieren und moderne Methoden der Pflanzenzüchtung zu erlernen, während ich gleichzeitig Quinoa-Sorten entwickelte, um die Ernährungssicherheit in Peru zu verbessern.

Doktorand Flavio Lozano Isla, Dozent an der Nationalen Agraruniversität Lima
Mehr zur Quinoazüchtung

Ich habe mich gefreut, an diesem Projekt teilzunehmen, das erfolgreich Landwirte mit Forschern zusammenbrachte und meine Perspektiven erheblich erweiterte.

Blander Yoberson Mamani Yabar, Agraringenieur
Zwei äthiopische Landwirte auf einem Feld

Äthiopien – Kooperation 2012-2022

Eine erfolgreiche, sich selbst tragende Initiative in Form einer öffentlich-privaten Partnerschaft

Äthiopien verfügt über ein reiches landwirtschaftliches Erbe mit alten landwirtschaftlichen Traditionen. Aufgrund seiner Geschichte und der sehr unterschiedlichen Agrarökologien ist Äthiopien ein Zentrum der Vielfalt für verschiedene Nutzpflanzen, einschließlich Gerste.

Die Landwirtschaft ist überwiegend kleinbäuerlich und basiert auf Subsistenzwirtschaft. Angesichts des Klimawandels und der Umweltzerstörung benötigen die Kleinbauern dort robuste Sorten mit hoher Resistenz gegen abiotische und biotische Stressfaktoren wie Trockenheit oder Pilzkrankheiten. Die Verfügbarkeit solcher Sorten ist jedoch begrenzt, ebenso wie der Zugang von Kleinbauern zu hochwertigem Saatgut.

In Äthiopien ist der Zugang von Kleinbauern zu hochwertigem Saatgut oft eingeschränkt

In Äthiopien ist der Zugang von Kleinbauern zu hochwertigem Saatgut oft eingeschränkt

Äthiopischer Landwirtin in einem Getreidefeld

Äthiopischer Landwirtin in einem Getreidefeld

Unser KWS Entwicklungsprojekt in Äthiopien begann 2012 mit dem Ziel, die Fähigkeit äthiopischer Forschungsteams zur Erhaltung pflanzengenetischer Ressourcen zu stärken, effiziente Strategien zur Verbesserung von Gerste, Weizen und später auch Ackerbohneneinzuführen und den Zugang von Kleinbauern zu verbessertem Saatgut zu gewährleisten.

Das Projekt wurde 2022 abgeschlossen, als es zu einer erfolgreichen, sich selbst tragenden Initiative in Form einer öffentlich-privaten Partnerschaft wurde, die von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) geleitet und in Zusammenarbeit mit Ethiopian Maltsters (Bierbrauen) und dem Gerstenzuchtprogramm des Ethiopian Institute of Agricultural Research (EIAR) durchgeführt wird.

Ihr Ansprechpartner

Dr. Bettina I. G. Haussmann
Dr. Bettina I. G. Haussmann
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