„Die gesamte KWS hat im abgelaufenen Geschäftsjahr ein beeindruckendes Ergebnis erzielt – Umsatzwachstum in einem zuletzt rückläufigen Markt bei nahezu konstantem EBIT.“, fasste Hagen Duenbostel, Sprecher des Vorstands der KWS, den Geschäftsverlauf zusammen. „Wir glauben, das wichtigste Erfolgsrezept hierfür ist unsere Fokussierung als Saatgutspezialist und unsere Unabhängigkeit.“ Der Ausbau der Geschäftstätigkeit unterlag unterschiedlichen Einflussfaktoren. So kam es zu Währungsabwertungen in Wachstumsregionen wie Brasilien, Argentinien, Russland oder der Ukraine; diese minderten den in Euro konsolidierten Umsatz deutlich. Zu konstanten Wechselkursen hätte das Umsatzwachstum rund 8,6 % betragen. Die Herstellungskosten von KWS stiegen im Berichtsjahr stärker als der Umsatz, insbesondere verursacht durch den witterungsbedingten Anstieg der Saatgutvermehrungskosten. Der Aufwand für Forschung & Entwicklung wurde um 4,5 % auf 182,4 (174,6) Mio. € erhöht. Damit flossen 17,6 % der Unternehmenserlöse in Forschung & Entwicklung. Die Vertriebsaufwendungen stiegen um 4,1 % auf 196,8 (189,0) Mio. €, die Verwaltungskosten erhöhten sich um 2,1 % auf 76,4 (74,8) Mio. €. Das EBIT erreichte zum Abschluss des Geschäftsjahres 112,8 (113,4) Mio. €.
Segmentberichte: Alle Produktsegmente wachsen im Umsatz
In einem schwierigen Agrarumfeld wurde das operative Geschäft des Segments Mais ausgebaut und der Umsatz um 5,4 % auf 795,2 (754,4) Mio. € gesteigert. Besonders in Südamerika verbesserte KWS ihre Wettbewerbsposition. In Europa konnten die rückläufigen Anbauflächen nicht überall durch Marktanteilsgewinne ausgeglichen werden, es kam zu Umsatzrückgängen. Der Ausbau des Vertriebs sowie der Forschung & Entwicklung ist grundlegende Basis für weiteres zukünftiges Wachstum des Segments und wurde im Geschäftsjahr fortgesetzt. Die Aufwendungen hierfür stiegen um knapp 10 Mio. € und waren einer der Hauptgründe für den Rückgang der Ertragslage im Segment. Insgesamt ging das EBIT – unter anderem auch aufgrund höherer Herstellungskosten – um 24,5 % auf 63,6 (84,2) Mio. € zurück.
Im Segment Zuckerrüben wurde der Umsatz in allen wesentlichen Regionen ausgebaut – er stieg um 12,5 % auf 439,5 (390,5) Mio. €. Der Umsatzanstieg wurde von Flächenausweitungen in Europa und Asien begleitet. Die Ertragslage des Segments verbesserte sich im Wesentlichen durch die Geschäftsausweitung und die hinzugewonnenen Marktanteile. Die Forschungs- & Entwicklungsaktivitäten stiegen im Rahmen der mittelfristigen Planung und die Verwaltungskosten blieben erneut stabil. Letztlich erzielte das Segment aber eine EBIT-Steigerung von 27,5 % auf 118,6 (93,0) Mio. €. Damit hat KWS ihre Stellung als Weltmarktführer für Zuckerrübensaatgut deutlich gefestigt.
Die Umsätze des Segments Getreide erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um 6,0 % auf 118,0 (111,3) Mio. €. Dieser Anstieg geht hauptsächlich auf die erstmals vollständig konsolidierten Erlöse der französischen Tochtergesellschaft MOMONT zurück. Das für das Getreidesegment wichtige Hybridroggengeschäft war wie erwartet rückläufig. Dagegen stieg der Umsatz aus dem Verkauf von Gerstensorten, unter anderem bei Braugerste. Die Entwicklung des Segmentergebnisses wurde insbesondere durch die gezielt erhöhten Aufwendungen für Forschung & Entwicklung und den Vertrieb geprägt. Das rückläufige Hybridroggengeschäft führte zu Belastungen aus Vorratsbeständen und insgesamt deutlich geringeren Ergebnisbeiträgen. Das EBIT des Segments ging daher auf 9,0 (12,0) Mio. € zurück.
Im Segment Corporate werden sämtliche übergreifenden Kosten wie die Aufwendungen für alle zentralen Funktionen der KWS Gruppe und langfristige Forschungsprojekte erfasst. Der Ergebnisausweis ist somit stets negativ. Im Geschäftsjahr 2015/2016 kam es zu positiven Währungseinflüssen und geringeren Aufwendungen bei einigen zentralen Funktionen und letztlich zu einem EBIT von –50,1 (–51,2) Mio. €.