KWS Gruppe erzielt erfolgreiches Jahresergebnis

Umsatz wächst um 5,2 % – EBIT-Marge bei 10,9 % – Dividende von 3,00 € je Aktie vorgeschlagen – Ausblick mit positiver Ertragsentwicklung

Die KWS Gruppe hat am 30. Juni 2016 das Geschäftsjahr 2015/2016 erfolgreich abgeschlossen. Das wirtschaftliche Umfeld blieb weltweit herausfordernd, insbesondere durch lokal unterschiedliche Anbauflächenentwicklungen und Währungseinflüsse. Der Umsatz wurde um 5,2 % auf 1.036,8 (986,0) Mio. € gesteigert und das EBIT erreichte 112,8 (113,4) Mio. €. Somit blieben das Umsatzwachstum und die Ertragskraft (EBIT-Marge: 10,9 %) der KWS Gruppe im Rahmen der gesetzten Ziele. Die Wachstumspolitik wurde fortgesetzt und die Aufwendungen für Forschung & Entwicklung sowie für den Vertrieb um knapp 16 Mio. € ausgeweitet. Für das kommende Geschäftsjahr erwartet KWS eine leichte Steigerung der EBIT-Marge bei abgeschwächtem Umsatzwachstum.

„Die gesamte KWS hat im abgelaufenen Geschäftsjahr ein beeindruckendes Ergebnis erzielt – Umsatzwachstum in einem zuletzt rückläufigen Markt bei nahezu konstantem EBIT.“, fasste Hagen Duenbostel, Sprecher des Vorstands der KWS, den Geschäftsverlauf zusammen. „Wir glauben, das wichtigste Erfolgsrezept hierfür ist unsere Fokussierung als Saatgutspezialist und unsere Unabhängigkeit.“ Der Ausbau der Geschäftstätigkeit unterlag unterschiedlichen Einflussfaktoren. So kam es zu Währungsabwertungen in Wachstumsregionen wie Brasilien, Argentinien, Russland oder der Ukraine; diese minderten den in Euro konsolidierten Umsatz deutlich. Zu konstanten Wechselkursen hätte das Umsatzwachstum rund 8,6 % betragen. Die Herstellungskosten von KWS stiegen im Berichtsjahr stärker als der Umsatz, insbesondere verursacht durch den witterungsbedingten Anstieg der Saatgutvermehrungskosten. Der Aufwand für Forschung & Entwicklung wurde um 4,5 % auf 182,4 (174,6) Mio. € erhöht. Damit flossen 17,6 % der Unternehmenserlöse in Forschung & Entwicklung. Die Vertriebsaufwendungen stiegen um 4,1 % auf 196,8 (189,0) Mio. €, die Verwaltungskosten erhöhten sich um 2,1 % auf 76,4 (74,8) Mio. €. Das EBIT erreichte zum Abschluss des Geschäftsjahres 112,8 (113,4) Mio. €.

Segmentberichte: Alle Produktsegmente wachsen im Umsatz

In einem schwierigen Agrarumfeld wurde das operative Geschäft des Segments Mais ausgebaut und der Umsatz um 5,4 % auf 795,2 (754,4) Mio. € gesteigert. Besonders in Südamerika verbesserte KWS ihre Wettbewerbsposition. In Europa konnten die rückläufigen Anbauflächen nicht überall durch Marktanteilsgewinne ausgeglichen werden, es kam zu Umsatzrückgängen. Der Ausbau des Vertriebs sowie der Forschung & Entwicklung ist grundlegende Basis für weiteres zukünftiges Wachstum des Segments und wurde im Geschäftsjahr fortgesetzt. Die Aufwendungen hierfür stiegen um knapp 10 Mio. € und waren einer der Hauptgründe für den Rückgang der Ertragslage im Segment. Insgesamt ging das EBIT – unter anderem auch aufgrund höherer Herstellungskosten – um 24,5 % auf 63,6 (84,2) Mio. € zurück.

Im Segment Zuckerrüben wurde der Umsatz in allen wesentlichen Regionen ausgebaut – er stieg um 12,5 % auf 439,5 (390,5) Mio. €. Der Umsatzanstieg wurde von Flächenausweitungen in Europa und Asien begleitet. Die Ertragslage des Segments verbesserte sich im Wesentlichen durch die Geschäftsausweitung und die hinzugewonnenen Marktanteile. Die Forschungs- & Entwicklungsaktivitäten stiegen im Rahmen der mittelfristigen Planung und die Verwaltungskosten blieben erneut stabil. Letztlich erzielte das Segment aber eine EBIT-Steigerung von 27,5 % auf 118,6 (93,0) Mio. €. Damit hat KWS ihre Stellung als Weltmarktführer für Zuckerrübensaatgut deutlich gefestigt.

Die Umsätze des Segments Getreide erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um 6,0 % auf 118,0 (111,3) Mio. €. Dieser Anstieg geht hauptsächlich auf die erstmals vollständig konsolidierten Erlöse der französischen Tochtergesellschaft MOMONT zurück. Das für das Getreidesegment wichtige Hybridroggengeschäft war wie erwartet rückläufig. Dagegen stieg der Umsatz aus dem Verkauf von Gerstensorten, unter anderem bei Braugerste. Die Entwicklung des Segmentergebnisses wurde insbesondere durch die gezielt erhöhten Aufwendungen für Forschung & Entwicklung und den Vertrieb geprägt. Das rückläufige Hybridroggengeschäft führte zu Belastungen aus Vorratsbeständen und insgesamt deutlich geringeren Ergebnisbeiträgen. Das EBIT des Segments ging daher auf 9,0 (12,0) Mio. € zurück.

Im Segment Corporate werden sämtliche übergreifenden Kosten wie die Aufwendungen für alle zentralen Funktionen der KWS Gruppe und langfristige Forschungsprojekte erfasst. Der Ergebnisausweis ist somit stets negativ. Im Geschäftsjahr 2015/2016 kam es zu positiven Währungseinflüssen und geringeren Aufwendungen bei einigen zentralen Funktionen und letztlich zu einem EBIT von –50,1 (–51,2) Mio. €.

Überleitungstabelle

In Mio. € Segmentberichte (DSR 20) Überleitung KWS Gruppe
(IFRS 11)1
Umsatz 1.356,8 –320,0 1.036,8
EBIT 141,1 –28,3 112,8

1) Unter IFRS 11 werden die Beiträge der Joint-Venture Unternehmen im Umsatz und EBIT nicht berücksichtigt.

Wachstumsorientierte Investitionen – Fokus auf Hybridkartoffelzüchtung

Die KWS Gruppe setzte ihre Investitionen im Geschäftsjahr fort. Sie beliefen sich auf 99,6 (132,5) Mio. €. Die größten Einzelinvestitionen waren die im Oktober 2015 erworbene Lizenz für Mais-Technologie und die Ausweitung von Produktions- und Züchtungskapazitäten. Am Standort Deutschland wurde unter anderem in eine Zuchtstation sowie in eine Erweiterung des Gewächshauskomplexes in Einbeck investiert. In Nordamerika wurde die Modernisierung und Ausweitung der Zuckerrübensaatgutproduktion abgeschlossen.

Zudem beschloss KWS im Berichtsjahr die vollständige Konzentration auf die Hybridkartoffelzüchtung. Das operative Pflanzkartoffelgeschäft wurde an die niederländische Stet Holland B.V. veräußert. Es wurde zuvor im Segment Zuckerrüben geführt und umfasste im Berichtsjahr 2015/2016 einen Umsatz von rund 28 (26) Mio. €.

Dividendenvorschlag in Höhe von 3,00 € je Aktie

Vorstand und Aufsichtsrat verfolgen seit Jahren eine konstante, ertragsorientierte Dividendenpolitik, bei der zwischen 20 und 25 % des Jahresüberschusses der KWS Gruppe als Ausschüttung für die Aktionäre vorgesehen ist. Auch der diesjährige Gewinnverwendungsvorschlag an die Hauptversammlung im Dezember 2016 orientiert sich daran und sieht entsprechend eine stabile Dividende in Höhe von 3,00 € je Aktie vor. Vorbehaltlich der Zustimmung durch die Aktionäre würden hiermit 19,8 Mio. € des Bilanzgewinns der KWS SAAT SE ausgeschüttet.

Prognose: Umsatzwachstum unter 5 % – EBIT-Marge steigt leicht

Für das kommende Geschäftsjahr lassen die weltweit hohen Vorräte an Agrarrohstoffen keine Erholung der wirtschaftlichen Lage der Agrarbranche erwarten. In Nordamerika kündigt sich zudem eine neue Maisrekordernte an, welche die Agrarrohstoffpreise weiter unter Druck setzen wird. Somit wird ein Umsatzwachstum der KWS Gruppe unter dem mittel- bis langfristigen Wachstumsziel erwartet. Die EBIT Rendite wird dagegen voraussichtlich steigen. „Aus heutiger Sicht wird sich die Ertragskraft der KWS Gruppe im kommenden Jahr verbessern.“, erläutert Eva Kienle, Finanzvorstand der KWS SAAT SE. „Wir gehen derzeit von einer EBIT-Marge von leicht über 10,9 % aus“. Die Investitionen in Sachanlagen folgen der langfristig orientierten Unternehmensstrategie zum Ausbau der Geschäftstätigkeit. Sie werden voraussichtlich auf der Höhe des Vorjahres (99,6 Mio. €) liegen. Die Forschungs- & Entwicklungsquote wird weiterhin rund 17 % betragen.

Der vollständige Geschäftsbericht sowie der Nachhaltigkeitsbericht 2015/2016 stehen im Internet unter www.kws.de/ir zum Download zur Verfügung.

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Wolf-Gebhard von der Wense
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