KWS Gruppe entwickelt sich weiterhin ertragsstark – Gewinn über den Erwartungen

15.10. 2015

Operatives Ergebnis (EBIT) über ursprünglichen Erwartungen – Technologie Plattform erweitert – Dividende von 3,00 € je Aktie vorgeschlagen – Generationenwechsel bei Arend Oetker – Weiteres Wachstum für das Geschäftsjahr 2015/2016 erwartet

Die KWS SAAT SE (ISIN: DE0007074007) und ihre internationalen Tochtergesellschaften haben im Geschäftsjahr 2014/2015 ihre Ertragskraft behaupten können. Trotz eines schwierigen Marktumfeldes und planmäßig erhöhter Aufwendungen für Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten (F&E) sowie Vertriebsaktivitäten erzielte die KWS Gruppe ein operatives Ergebnis (EBIT) in Höhe von 138,0 (Vorjahr: 138,4) Mio. €. Wie bereits am 1. September vorab vermeldet, lag es damit über den ursprünglichen Erwartungen und mit 10,9 % deutlich über dem langfristigen Ziel einer EBIT-Marge von 10 %. Die Umsatzerlöse in der KWS Gruppe stiegen um 7,0 % auf 1.260,4 (1.178,0) Mio. €.

Im Vergleich zum Vorjahr dürfen mit der erstmaligen Anwendung des International Financial Reporting Standard 11 (IFRS 11) weder Umsatz noch Kosten der 50:50-Joint Ventures in der Gesamtergebnisrechnung der KWS Gruppe ausgewiesen werden. Die Zahlen aus dem Vorjahr wurden entsprechend umgerechnet, so dass eine Vergleichbarkeit innerhalb des aktuellen Geschäftsberichts gegeben ist.

in Mio. € Umsatz   EBIT  
  2014/2015 2013/2014 2014/2015 2013/2014
Nach Segmentberichterstattung 1.260,4 1.178,0 138,0 138,4
Gemäß IFRS Gesamtergebnisrechnung (Anwendung von IFRS 11)
986,0 923,0 113,4 118,3

Die interne Unternehmenssteuerung erfolgt bis auf weiteres inklusive der Umsatzbeiträge und Kosten der 50:50-Joint Ventures. Zur besseren Einschätzung und für eine höhere Transparenz über die operative Entwicklung der einzelnen Segmente und unser Investitionsaktivitäten beinhalten die folgend dargestellten Zahlen wie bisher quotal auch die 50:50-Joint Ventures der KWS Gruppe.

Segmentberichterstattung: Alle Produktsegmente mit einer EBIT-Marge größer 10 %

Die Umsatzerlöse im Segment Mais stiegen im Berichtsjahr um 5,5 % auf 754,4 (714,9) Mio. €. Insbesondere aus den Regionen Nord- und Südamerika kamen nennenswerte Wachstumsimpulse, während weltweit insgesamt rückläufige Anbauflächen zu verzeichnen waren. Bereinigt um Währungseffekte, positive im Bereich des US-Dollar und des argentinischen Peso, negative im Bereich des brasilianischen Real, des russischen Rubel und der ukrainischen Griwna, lagen die Umsatzerlöse bei 736,0 Mio. €. Unter Berücksichtigung der gegenüber dem Vorjahr um 31,7 Mio. € erhöhten Vertriebs- und Forschungsaufwendungen betrug das Segmentergebnis (EBIT) 84,2 (100,9) Mio. €. Dies entspricht einer EBIT-Marge von 11,2 (14,1) %.

Im Segment Zuckerrüben, welches auch das Pflanzkartoffelgeschäft der KWS beinhaltet, wuchsen die Umsatzerlöse um 11,2 % auf 390,5 (351,1) Mio. €. Davon entfielen 364,4 (318,5) Mio. € auf das Zuckerrübensaatgutgeschäft und 26,1 (32,6) Mio. € auf das Pflanzkartoffelgeschäft. Zu diesem insgesamt deutlichen Anstieg trugen insbesondere die positiven Entwicklungen in Nordamerika, Russland, der Türkei und Frankreich bei. Das Segmentergebnis (EBIT) stieg überproportional auf 93,0 (70,2) Mio. €. Insbesondere die starke Entwicklung in Nordamerika, positive Wechselkurseffekte und geringere Wertberichtigungen auf Forderungen wirkten sich hier positiv aus, sodass die signifikante Erhöhung der Vertriebs- und Forschungsaufwendungen deutlich kompensiert werden konnte. Die EBIT-Marge lag bei 23,8 (20,0) %.

Die Umsatzerlöse im Segment Getreide verbesserten sich um 3,7 % auf 111,3 (107,3) Mio. €. Damit verlief die Entwicklung trotz niedriger Konsumgetreidepreise bei Weizen, Gerste und Raps erfreulich, bei Gerste stiegen die Umsätze gruppenweit sogar um rund 50 %. Die vollständige Übernahme von MOMONT trug rund 6 Mio. € zusätzlich zu den Erlösen im Berichtsjahr bei. Niedrigere Umsätze bei hochwertigen Hybridroggensorten und die planmäßige Ausweitung der Funktionskosten führten zu einem Rückgang des Segmentergebnisses (EBIT) auf 12,0 (17,1) Mio. €, gleichbedeutend mit einer EBIT-Marge von 10,8 (15,9) %.

Im Segment Corporate werden sämtliche übergreifende Kosten wie die Aufwendungen für alle zentralen Funktionen der KWS Gruppe und langfristige Forschungsprojekte erfasst. Der Ergebnisausweis ist somit stets negativ. Im Geschäftsjahr 2014/2015 lag das EBIT aufgrund der Steigerung der F&E-Kosten bei -51,2 (-49,7) Mio. €.

„Wir haben im abgelaufenen Geschäftsjahr trotz einiger Turbulenzen an den Agrarmärkten und vielerorts sinkender Anbauflächen unseren Wachstumskurs beibehalten können“, sagte Hagen Duenbostel, Sprecher des Vorstands der KWS SAAT SE. „Unser Ziel bleibt die nachhaltige Unternehmensentwicklung basierend auf einem weiteren Ausbau unserer Forschungs- und Züchtungsaktivitäten zur Entwicklung wettbewerbsstarker Sorten.“ Im Geschäftsjahr 2014/2015 stieg das F&E-Budget plangemäß um 15,9 % auf 173,8 (150,0) Mio. €, entsprechend einer F&E-Quote gemessen am Umsatz von 13,8 (12,7) %. Über alle Fruchtarten hinweg erhielt die KWS Gruppe 429 (336) Vertriebsgenehmigungen für neue Sorten, sodass die Produktpipeline exzellent gefüllt ist. Parallel erfolgte der weitere Ausbau der weltweiten Vertriebsstrukturen im Zuge der anhaltenden Ausweitung der internationalen Geschäftsaktivitäten. Infolgedessen erhöhten sich die Vertriebskosten um 11,5 % auf 236,7 (212,3) Mio. €. Der Jahresüberschuss lag bei 84,0 (80,3) Mio. €.

Zusätzliche Lizenzvereinbarungen

Zur Stärkung der Technologie Plattformen von KWS und Vilmorin & Cie (Börsengesellschaft von Limagrain) konnten zusätzliche langfristige Verträge zur Einlizensierung von gentechnisch verbesserten Eigenschaften (Traits) für Mais abschlossen werden. Diese berechtigen KWS und Vilmorin & Cie, separat und unabhängig voneinander, sowie deren Gemeinschaftsunternehmen GENECTIVE und AGRELIANT, von Syngenta entwickelte und vertriebene Mais-Traits kommerziell weltweit zu nutzen, zukünftige Neuentwicklungen mit eingeschlossen. Die Zahlungen der Vertragspartner werden insgesamt 200 Mio. USD betragen. Sie können sich in Abhängigkeit von erfolgreichen Neuzulassungen von Syngenta um weitere Zahlungen erhöhen. Neben den bereits existierenden Trait Verträgen wurde durch diese Vereinbarung das zukünftige KWS Produktportfolio erfolgreich ergänzt und erweitert.

„Als unabhängiges Saatgutunternehmen verfolgen wir das Ziel, unseren Kunden erstklassige Produkte zur Verfügung zu stellen. Mit dieser erneuerten Vereinbarung ist KWS auch zukünftig in der Lage, die Anforderungen unserer Kunden zu erfüllen. Dieses Ziel erreichen wir mittels unserer vorhandenen Maislinien und durch die vielfältige Auswahl an hochmodernen Mais-Traits. Zudem versetzt die Übereinkunft GENECTIVE in die Lage, eigene Entwicklungen mit den führenden Traits der Branche zu kombinieren.“ kommentierte Hagen Duenbostel.

Investitionen um 70 % gestiegen

Die KWS Gruppe investierte im Geschäftsjahr 2014/2015 insgesamt 140,6 (82,6) Mio. € und damit rund 58 Mio. € mehr als im Vorjahr. Schwerpunkte waren die Übernahme der verbleibenden 51 % an dem französischen Saatgutunternehmen SOCIETE DE MARTINVAL S.A. (MOMONT) und Maßnahmen zur Unterstützung des geplanten zukünftigen Wachstums, wie der Aufbau einer Maisaufbereitungsanlage in Serbien sowie verschiedene Projekte zum weiteren Ausbau des Standortes in Einbeck.

Unveränderte Dividende von 3,00 € je Aktie vorgeschlagen

Vorstand und Aufsichtsrat wollen die ertragsorientierte Ausschüttungspolitik, die eine Ausschüttungsquote zwischen 20 % und 25 % des Jahresüberschusses der KWS Gruppe vorsieht, auch für das Geschäftsjahr 2014/2015 weiter fortsetzen. Ihr gemeinsamer Gewinnverwendungsvorschlag an die Aktionäre sieht entsprechend eine unveränderte Dividende in Höhe von 3,00 € je Aktie vor. Vorbehaltlich der Zustimmung der Hauptversammlung am 17. Dezember 2015 werden damit insgesamt 19,8 Mio. € aus dem Bilanzgewinn der KWS SAAT SE ausgeschüttet.

Generationenwechsel bei Arend Oetker

Dr. Arend Oetker hat KWS darüber informiert, dass er 95 % der Anteile seiner Vermögensverwaltungsgesellschaft der nächsten Generation – Marie Schnell, Johanna Oetker, Leopold Oetker, Clara Oetker und Ludwig Oetker – im Zuge einer vorweggenommenen Erbfolge zu gleichen Teilen übertragen hat. Die Vermögensverwaltungsgesellschaft hält 25 % der Stimmrechtsanteile an der
KWS SAAT SE. Die unternehmerische Verantwortung für die KWS Anteile der Familie Oetker hat Arend Oetker seiner Tochter Dr. Marie Theres Schnell, München, übertragen.

Arend Oetker hat seine KWS Anteile seit 1994 mit denen der Gründerfamilie Büchting gepoolt. Die Nachkommen Arend Oetkers haben KWS nunmehr mitgeteilt, dass sie diesem Pool mit Wirkung zum 7. Oktober 2015 ebenfalls beigetreten sind. Der Pool hält nach wie vor die Mehrheit der Stimmrechte an der KWS SAAT SE, womit die Unternehmerfamilien Büchting/Oetker die Unabhängigkeit des Unternehmens garantieren. Beide Familien beabsichtigen, ihr gemeinsames Engagement langfristig fortzuführen.

Prognose: Weiterhin nachhaltige Ertragslage für 2015/2016 erwartet

Mit der Anwendung des International Financial Reporting Standard 11 (IFRS 11) wird auch die Prognose zur Gesamtergebnisrechnung der KWS Gruppe zukünftig die Umsatz- und Kostenbeiträge der 50:50-Joint Ventures nicht mehr mit einbeziehen. In der zukünftigen Finanzberichterstattung wird sich KWS maßgeblich an dieser Prognose orientieren und Umsatz und Gewinn der KWS Gruppe entsprechend gemäß dem neuen Standard kommentieren.

„Unser strategischer Fokus liegt unverändert auf dem Ausbau unserer Geschäftsaktivitäten in unseren jungen Wachstumsmärkten und der Steigerung unserer bereits hohen Wettbewerbsfähigkeit in unseren Kernmärkten“, erläutert Eva Kienle, Finanzvorstand der KWS SAAT SE. „Dementsprechend werden wir die Aufwendungen für Forschung & Entwicklung sowie für unsere Vertriebsaktivitäten weiter erhöhen.“ Diese Maßnahmen werden von umfangreichen Investitionsvorhaben begleitet. Im Mittelpunkt stehen dabei insbesondere der Ausbau und die Modernisierung von Produktionsanlagen in den Wachstumsmärkten Ost- und Südosteuropas sowie den USA und die Erweiterung der Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen an mehreren Standorten. Insgesamt erwartet der Vorstand für das Geschäftsjahr 2015/2016 ein weiteres Umsatzwachstum in einer Bandbreite von 5-10 % bei einer EBIT-Marge von mindestens 10,5 %.

Erwartungen für das Geschäftsjahr 2015/2016

Prognose in Mio. € Umsatz
2015/2016 (e)
EBIT-Marge
für 2015/2016 €(e)
Gemäß IFRS-Geasamtergebnisrechnung
(Anwendung IFRS 11)
1.035 – 1.085 > 10,5 %

Über KWS*

KWS ist eines der führenden Pflanzenzüchtungsunternehmen weltweit. 4.850 Mitarbeiter in 70 Ländern erwirtschafteten im Geschäftsjahr 2015/2016 einen Umsatz von 1.037 Mio. Euro und erzielten dabei ein Ergebnis von 113 Mio. Euro vor Zinsen und Steuern (EBIT). Seit mehr als 160 Jahren wird KWS als familiengeprägtes Unternehmen eigenständig und unabhängig geführt. Schwerpunkte sind die Pflanzenzüchtung und die Produktion sowie der Verkauf von Mais-, Zuckerrüben-, Getreide-, Raps- und Sonnenblumensaatgut. KWS setzt modernste Methoden der Pflanzenzüchtung ein, um Erträge sowie Resistenzen gegen Krankheiten, Schädlinge und abiotischen Stress weiter zu verbessern. Um dieses Ziel zu realisieren, investierte das Unternehmen im vergangenen Geschäftsjahr mit 182 Mio. Euro und damit 17 Prozent des Umsatzes in Forschung und Entwicklung. Weitere Informationen: www.kws.de.

*Alle Angaben ohne die Anteile der at equity bilanzierten Gesellschaften AGRELIANT GENETICS
LLC., AGRELIANT GENETICS INC. und KENFENG – KWS SEEDS CO., LTD.

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