„Wir freuen uns sehr, unsere Erwartungen an die Umsatz- und Ergebnisentwicklung zu diesem Zeitpunkt bestätigen zu können, da das derzeit anspruchsvolle Marktumfeld in der Agrarbranche dies nicht unbedingt erwarten ließ,“ sagte Eva Kienle, Finanzvorstand der KWS SAAT SE. „Außerdem schaffen wir dies ohne unser zukünftiges Wachstum zu gefährden, denn die Aufwendungen für Forschung & Entwicklung sowie für den Vertrieb werden wie geplant erhöht.“ Nach dem ersten Halbjahr beliefen sich die Aufwendungen für Forschung & Entwicklung auf 87,3 (78,7) Mio. €, die Vertriebskosten erreichten 83,5 (74,9) Mio. €. Die Verwaltungskosten blieben auch bei deutlich ausgeweiteten Geschäftsumfang mit 37,6 (37,0) Mio. € nahezu auf Vorjahresniveau. Das zu diesem Zeitpunkt üblicherweise negative Betriebsergebnis betrug –106,3 (–96,8) Mio. €. Neben den Aufwendungen für zukünftiges Wachstum waren für den Rückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum unter anderem per Saldo negative Währungseinflüsse und erhöhte Herstellungskosten durch Einflüsse aus Wetterextremen in der Saatgutproduktion verantwortlich.
Die Gesamtinvestitionen lagen nach dem ersten Halbjahr bei 54,2 (78,7) Mio. €. Im Vorjahr waren sie durch den Erwerb der ausstehenden Anteile am französischen Getreidezüchter SOCIETE DE MARTINVAL S.A. (MOMONT) deutlich erhöht.
Segmentberichterstattung: Alle Produktsegmente über Vorjahresumsatz
Die Umsatzerlöse im Segment Mais erreichten 115,7 (99,6) Mio. € und stiegen somit um 16,2 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Frühverkäufe von Maissaatgut in Nordamerika sowie ein positiver Geschäftsverlauf in Argentinien trugen hierzu bei. In Brasilien wurde das organische Wachstum durch die signifikante Abwertung des brasilianischen Reals aufgezehrt. In Europa verlief insbesondere das Winterkörnerrapsgeschäft erfreulich und verzeichnete eine deutliche Erlössteigerung. Das Segmentergebnis wurde im Wesentlichen durch höhere Aufwendungen für Forschung & Entwicklung und für den Vertrieb sowie durch negative Währungseffekte beeinflusst. Zudem führten Wetterextreme in Südamerika und Europa in einigen Regionen zu Engpässen in der Saatgutproduktion. Hierdurch erhöhten sich die Herstellungskosten. Das Segmentergebnis lag zum Ende des Berichtszeitraums bei
–87,3 (–63,2) Mio. €.
Das Segment Zuckerrüben zeigte nach den ersten sechs Monaten einen deutlichen Umsatzanstieg. Die Erlöse erhöhten sich vor allem aufgrund höherer Frühbestellungen auf 46,9 (28,9) Mio. €. Insbesondere die Märkte Großbritannien, Niederlande und die Türkei trugen hierzu bei. Das Segmentergebnis erhöhte sich umsatzbedingt und unter geringeren Währungsbelastungen aus Osteuropa auf –28,6 (–42,2) und verbesserte sich somit um 32,2 %.
Angesichts der geringen Erzeugerpreise verlief die Umsatzentwicklung im Segment Getreide im ersten Halbjahr 2015/2016 wie erwartet verhalten. Zwar stiegen die Umsatzerlöse leicht auf 86,0 (83,7) Mio. €, dies war jedoch im Wesentlichen der im Vorjahr getätigten Investition im französischen Getreidemarkt zu verdanken. Hybridroggen- und Weizenumsätze waren rückläufig. Dagegen entwickelte sich das Geschäft mit Wintergerste positiv. Das Segmentergebnis ging in erster Linie aufgrund des geringeren Hybridroggengeschäfts deutlich auf 19,0 (23,7) Mio. € zurück.
Das Segment Corporate ist geprägt von segmentübergreifenden Funktionskosten und Forschungsaufwendungen, denen lediglich geringe Umsatzerlöse aus den landwirtschaftlichen Betrieben gegenüberstehen. Das Segmentergebnis entwickelte sich im geplanten Rahmen und betrug im ersten Halbjahr 2015/2016 –33,0 (–32,6) Mio. €.
Prognose: Ertragslage von mindestens 10 % EBIT-Marge für 2015/2016 bestätigt
Obwohl das Marktumfeld herausfordernde Rahmenbedingungen stellt, erwartet KWS im laufenden Geschäftsjahr 2015/2016 ein Umsatzwachstum von 5 bis 10 %. Grundlage für die weiterhin positive Entwicklung ist die hohe Anzahl an Vertriebsgenehmigungen für neue hochqualitative Sorten, die im letzten Geschäftsjahr um fast 30 % auf 429 gesteigert werden konnte. Insbesondere in den Regionen Südost- und Osteuropa, aber auch erneut in Südamerika, rechnen wir mit Marktanteilsgewinnen. Hierbei wird auch entscheidend sein, wie sich die derzeit angespannte Marktlage weiter entwickelt.
Die Aufwendungen für zukünftiges Wachstum werden wie geplant moderat ausgeweitet. Die Forschungs- & Entwicklungsquote wird zum Ende des Geschäftsjahres voraussichtlich 17 bis 18 % vom Umsatz betragen. Wir bestätigen unsere Ergebniserwartung aus dem letzten Quartal und rechnen zum Ende des Geschäftsjahres mit einer EBIT-Marge von mindestens 10 % für die KWS Gruppe. Die Investitionen werden insbesondere durch den Ausbau unser Forschungs- und Produktionsstrukturen sowie den Erwerb von Trait-Technologie erneut über 100 Mio. € betragen.