Management, Tools und Saatgut so vielseitig wie das Feld selbst
Standortspezifisches Management
Die Planung der Feldbewirtschaftung basiert immer auf den lokalen Gegebenheiten. Allerdings können Felder sehr heterogen sein: Es gibt zum Beispiel lokale Unterschiede in Bezug auf die Bodenbeschaffenheit und die Anfälligkeit für Schädlinge und Krankheitserreger. Bei der standortspezifischen Bewirtschaftung erfolgt die Planung daher nicht für das gesamte landwirtschaftliche Feld, sondern für kleinere Teilflächen. Hierfür werden georeferenzierte Daten aus verschiedenen Quellen und Messungen kombiniert, um den Einsatz von Betriebsmitteln wie Dünge- und Pflanzenschutzmitteln genau auf die Bedürfnisse der jeweiligen Pflanzensorte und Standortbedingungen abzustimmen. Dieser Ansatz steigert die Produktion, die Effizienz der Ressourcennutzung, die wirtschaftliche Rentabilität sowie die ökologische Nachhaltigkeit.
Mit der rasanten Entwicklung von Luft- und Satellitenfernerkundung, Sensortechnik, Agrarrobotik und Betriebsführungssoftware in den letzten Dekaden, hat auch die teilflächenspezifische Bewirtschaftung große Fortschritte gemacht. Bei KWS suchen wir nach Lösungen in den Bereichen IoT, autonome Navigation, Robotik und verbesserter Breitbandzugang im ländlichen Raum. Unser Ziel ist es, innovative Lösungen zu entwickeln, die uns dabei helfen die Leistung unserer Sorten auf der ganzen Welt weiterhin sicherzustellen und zu optimieren.
Sortenspezifischer Pflanzenbau
Wir bei KWS nutzen unser Know-how zum Thema Pflanzensorten, um Landwirte bei ihren Managemententscheidungen zu unterstützen und die jeweils beste Sorte für einen spezifischen Feldkontext zu finden. Angesichts des Klimawandels und häufigerer lokaler Extremwetterereignisse wird es immer wichtiger, genau zu schauen, welche Sorte unter bestimmten Bedingungen am besten zurechtkommt. Gleichzeitig arbeiten wir an digitalen Tools, die unseren Sortenberatungsservice zukünftig ergänzen.
Automatisierung
Unter Feldautomatisierung versteht man die Entwicklung von autonomen Anbausystemen. Auch wir bei KWS übertragen an verschiedenen Stellen Prozessabläufe auf technische Systeme, um Arbeitsabläufe im Labor, Gewächshaus oder auf dem Feld zu automatisieren und effektiver zu gestalten. KWS ist zum Beispiel in der Entwicklung von Robotersystemen zur mechanischen Unkrautbekämpfung in Zuckerrüben aktiv, um langfristig den Einsatz von Herbiziden zu reduzieren. Von der Fiktion ins Feld - KWS SAAT SE & Co. KGaA
Auch in der Pflanzenzüchtung setzen wir an immer mehr Stellen auf Automatisierung. Im Gewächshaus unterstützen uns beispielsweise autonome Transportfahrzeuge und künstliche Intelligenz bei der Erforschung von Trockenstress bei Mais- und Rübenpflanzen. Roboter im Gewächshaus - KWS SAAT SE & Co. KGaA
Nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken
Angesichts des Klimawandels, des Rückgangs der Anbauflächen und des Bevölkerungswachstums müssen landwirtschaftliche Betriebe künftig mit weniger Mitteln mehr produzieren. Wir sind daher auf der Suche nach Innovationen, die eine bessere Nutzung begrenzter Ressourcen ermöglichen und eine nachhaltigere Landwirtschaft fördern.
Wir entwickeln beispielsweise optimierte und angereicherte Fruchtfolgen, die die Bodenfruchtbarkeit verbessern und sich positiv auf die Umwelt auswirken. Darüber hinaus führen wir Low-Input-Versuche mit stark reduzierten Dünge- und Pflanzenschutzmittelmengen durch. Auf diese Weise können wir Sorten selektieren, die eine besonders gute Nährstoffeffizienz aufweisen bzw. widerstandfähiger gegenüber Krankheiten sind. In einem weiteren Ansatz verfolgen wir die Entwicklung von biologischen Saatgutbeizen. Diese sogenannten Biologicals haben einen positiven Effekt auf das Pflanzenwachstum und können einen Beitrag zur Reduktion des chemischen Pflanzenschutzes leisten. Saatgut der Zukunft - KWS SAAT SE & Co. KGaA
Vom Saatgut auf den Tisch
Unser Blick richtet sich nicht nur auf Saatgut. Gemeinsam mit Partnern suchen und erproben wir Lösungen für nachhaltigere Produktions- und Lieferketten. Wir beteiligen uns daher an der Entwicklung sogenannter Minimum Viable Products. Das sind Produkte, deren gesamte Wertschöpfungskette – von der Produktion über die Verarbeitung bis zur Distribution - regional, transparent und nachhaltig gestaltet ist. In Deutschland sind wir beispielsweise Teil des Vorhabens "Das Regionale", ein Projekt für Bio-Brot. Ein Bestandteil dieses Projekts ist ein KWS Hybridroggen, der im Vergleich zu offen bestäubtem Roggen rund 90 Kilogramm CO2 pro Tonne Getreide einspart. Ziel des gesamten Vorhabens ist es, Produkte für Verbraucher anzubieten, die genau wissen wollen, wie und wo ihre Lebensmittel produziert werden.