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Das Forschungsprojekt mit dem kryptischen Namen 3Pa-Tec treibt die Entwicklung von Pflanzen mit drei, statt ursprünglich zwei Elternteilen voran. Dabei soll der Mechanismus der pflanzlichen Polyspermie, also der Befruchtung der Eizelle durch mehrere Spermazellen, genutzt werden, um das genetische Potenzial von gleich drei Elternpaaren zu kombinieren. Mit Hilfe der pflanzlichen Polyspermie kann eine sogenannte Hybridisierungsbarriere – eine Art Kontrollpunkt, der inkompatible elterliche DNA aussortiert – umgangen werden. Dies führt zu polyploiden Pflanzen mit einer Mutter und zwei Vätern. Jedes Elternteil überträgt sein Genom dabei auf die Tochtergeneration. Es entsteht ein deutlich größerer Genpool, der für die züchterische Anpassung unserer Nutzpflanzen an zukünftige Herausforderungen wie Trockenheit und Hitze genutzt werden kann.

Das Umgehen der Hybridisierungsbarriere eröffnet zudem noch weitere Vorteile: Mit der Technik können Pflanzenlinien für die konventionelle Züchtung nutzbar gemacht werden, die eigentlich genetisch inkompatibel sind und damit normalerweise nicht eingekreuzt werden können. Das betrifft beispielswiese manche klimaangepassten Wildformen. Des Weiteren hat 3Pa-Tec das Potential den Züchtungsprozess signifikant zu beschleunigen.

Das 3Pa-Tec-Projekt wurde vom European Innovation Council (EIC), dem Innovationsrat der EU, als hochinnovativ bzw. wertvoll für die weitere Verbesserung unserer Nutzpflanzen erachtet und erhält damit eine vollständige Finanzierung. An Zuckerrübe und der Modellpflanze Arabidopsis thaliana wurde bereits erfolgreich gezeigt, dass Pflanzen drei Elternteile haben können. Ziel ist es jetzt, dies auch auf weitere Kulturpflanzen, wie Kartoffel, zu übertragen und die Technologie weiterzuentwickeln.