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    Fruchtfolgen und Biodiversität

Vorteile der Biologischen Vielfalt in der Landwirtschaft

Die Anforderungen und das Nutzenbewusstsein für Umwelt- und Artenschutz in der Landwirtschaft steigen.

Die zunehmende Internationalisierung der Agrarmärkte in den letzten Jahren hat auch den wirtschaftlichen Druck auf die Betriebe erhöht. Die richtige Balance zwischen Ökologie und Ökonomie zu erreichen, ist derzeit eine große Herausforderung für die Landwirtschaft.

Es ist wichtig zu beachten: Im Ökologischen Landbau ist der Einsatz von erweiterten Fruchtfolgen zur Reduzierung von Krankheiten, Schädlingen und Unkrautdruck aufgrund des Fehlens ihrer Wirtspflanzen seit langem gängige Praxis. Hier ist der Anbau von Eiweißpflanzen zur Verlängerung der Fruchtfolgen eine interessante Option mit zunehmend guten Aussichten. Proteinpflanzen tragen zur Bioversität bei, und die jüngsten gesellschaftlichen Trends hin zu mehr proteinbasierten Nahrungsmitteln erhöhen die zukünftigen Anforderungen.

Mehr noch: Oft sind es die wohltuenden Arten, die in artenreichen Landschaften leben und gedeihen, die etwas zurückbringen mit verschiedenen Vorteilen für die Landwirtschaft:

  • Schädlingsbekämpfung

    Eine größere Biodiversität ist in der Regel die Heimat vieler nützlicher Arten, die natürliche Feinde verschiedener Schädlinge sind und ihre Ausbreitung unter Kontrolle halten.

  • Host-Reduzierung

    Bestimmte Schädlinge benötigen bestimmte Pflanzen, um zu überleben – zum Beispiel legt der Rapssamenkäfer Eier in die Knospen des Raps. Weniger Raps schränkt die Ausbreitung der Käfer im Laufe der Zeit ein.

  • Verbesserte Bestäubung

    Viele Nützlinge, die eine größere Artenvielfalt mit sich bringen, sind nützliche Helfer, indem sie Nutzpflanzen bestäuben

  • Erosionsschutz

    Landschaften mit hoher Biodiversität sind eher widerstandsfähig gegen Erosion, während weniger vielfältige Gebiete eher mit Erosion zu kämpfen haben

  • Erhöhte Bodenfruchtbarkeit

    Neben Regenwürmern werden eine höhere mikrobielle Aktivität und ihre Nährstoffe aus organischem Material/totem Pflanzenmaterial schneller freigesetzt

Vielfältige Fruchtfolgen bereichern die Landschaft. Mit ihren unterschiedlichen Aussaat- und Erntezeiten und den damit verbundenen gestaffelten Wachstumsprozessen leisten sie einen Beitrag zur Biodiversität.

Förderung der Biodiversität

Auch das Zusammenspiel von Winter und Sommer sowie der Wechsel von Stängel- und Blattkulturen in der Fruchtfolge ist ein wichtiger Bestandteil.

Auch Zwischenfrüchte können hier einen wichtigen Beitrag leisten. Der Beitrag von Zwischenfruchtmischungen zur Bodenfauna ist daher für den gesamten Ackerlebensraum von großer Bedeutung. Die Nährstoffbasis steigt für viele Lebewesen.

Neben dem Anbau von Zwischenfrüchten gibt es weitere Maßnahmen, die in den letzten Jahren in der Landwirtschaft ergriffen wurden, um die Artenvielfalt zu fördern – zum Beispiel: Blühstreifen oder Wasserstreifen am Wasserrand schaffen eine zusätzliche Nahrungsversorgung für Insekten und Bienen.

Wie Arten zurück geben

Eine gut entwickelte Zwischenfrucht in einer ansonsten schlecht bewachsenen Zeit - und darüber hinaus - ist wie eine prall gewölbte Speisekammer für das Leben im Boden. Mit dieser Nahrungsmittelversorgung können Landwirte die Voraussetzungen schaffen, um "Arbeit" an andere, wie Regenwürmer, zu übergeben. Sie können wichtige Teile der Bodenbearbeitung übernehmen und den Luft-, Wasser- und Nährstoffhaushalt verbessern. Das gut versorgte Bodenleben trägt wiederum zur Versorgung der Hauptkultur bei.

Der anektische Regenwurm (Tiefenbagger) kommt an die Oberfläche, um nach Nahrung zu suchen, zieht abgestorbene Pflanzenrückstände in den Boden und nutzt sie neben dem Boden für die Lebensmittelverarbeitung. Gleichzeitig enthalten die Ausscheidungen dieses Regenwurms fünfmal mehr Stickstoff, siebenmal mehr Phosphor und elfmal mehr Kalium als die umliegende Erde.

Zeit, Ihr neues Know-how zu checken
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