Rhynchosporium secalis zählt zu den wichtigsten Krankheiten der Wintergerste, aber auch der Roggen ist von diesem Erreger betroffen.
(Rhynchosporium secalis)
Bedeutung
Rhynchosporium secalis zählt zu den wichtigsten Krankheiten der Wintergerste, aber auch der Roggen ist von diesem Erreger betroffen. Bei Winterroggen werden meistens die unteren Blätter befallen. Eine epidemische Ausbreitung auf obere, ertragsrelevante Blätter erfolgt eher selten, da der Roggen aufgrund seines gewaltigen Längenwachstums der Krankheit ungünstige Ausbreitungsbedingungen schafft. Jedoch können die Ertragsverluste in einzelnen Jahren und Lagen 10 - 15 % oder mehr betragen.
Hauptsymptome
Die Befallssymptome treten meistens auf unteren Blättern in Form von länglichen grau-weißen Flecken mit einer schwach ausgeprägten dunklen Randzone auf, die Nekrose vom gesunden Gewebe abtrennt. Erstinfektionen gehen vom Myzel aus, das in den Blättern oder in Körnern befallener Pflanzen überdauert. Die Hauptbefallsquelle bilden befallene Ernterückstände, die auf der Bodenoberfläche liegen. Die Infektion findet bei niedrigen Temperaturen (10 - 20 °C), längerer Blattnässe und niedriger Lichtintensität statt. Sporenverbreitung erfolgt nur durch regenspritzerverbreitete Konidien. Rhynchosporium ist also ein standortgebundener Erreger. Für die Bildung von Konidien werden Temperaturen zwischen 15 °C und 20 °C und eine Blattbefeuchtung über mehr als 140 Gradstunden (bei 10 °C über 14 Stunden) benötigt. Erste Krankheitssymptome erscheinen bei Roggen circa 200 Gradtage nach der Infektion, d. h. bei einer Durchschnittstemperatur von 15 °C entwickelt sich eine neue Sporengeneration bereits nach zwei Wochen.
Vorbeugende ackerbauliche Maßnahmen
- Anbau von resistenten Sorten
- Sorgfältige Einarbeitung von Ernterückständen und rechzeitige Beseitigung von Ausfallgetreide im Herbst
- Zeitgerechte und nicht allzu frühe Aussaat, um eine Herbstinfektion zu vermeiden
- Möglichst kein Anbau von Gerste oder Roggen in Direktfolge