Hilfreiche Tipps und Beratung zur Rapsdüngung
Eine ausgewogene Nährstoffversorgung ist die Grundlage für stabile Spitzenerträge. Die gelbblühende Winterkultur benötigt im Vergleich zu anderen Früchten einen hohen Bedarf an Stickstoff, Kalium, Schwefel sowie Bor und entzieht dem Boden etwa dreimal soviel Nährstoffe wie Getreide. Dieser hohe Nährstoffentzug muss für die Folgekultur berücksichtigt werden.
Nährstoffentzug beim Raps
Da das Stroh der Rapsfrucht, als auch der Vorfrucht heute überwiegend auf dem Feld verbleibt, sind die Nährstoffgehalte des Strohs für die Gesamtbilanz zu berücksichtigen. Werden Wirtschaftsdünger wie Gülle, Stallmist oder Jauche eingesetzt, sind diese ebenfalls für die Bemessung der Grunddüngergaben einzubeziehen.
Angaben in kg/dt Ertrag
Nährstoff | Körner | Ernterückstände | Gesamt |
N |
3,3 |
1,1 |
4,4 |
P2O5 |
1,8 |
0,6 |
2,4 |
K2O |
1,0 |
4,0 |
5,0 |
MgO |
0,5 |
0,7 |
1,2 |
Quelle: Düngeversorgung; LFL Weihenstephan, Juni 2004
Raps hat bereits einen hohen Nährstoffbedarf im Herbst. Daher kann Raps die mit Wirtschaftsdüngern zugeführten Nährstoffe sehr gut verwerten.
Ökonomische sowie ökologische Probleme in Folge von Nährstoffauswaschungen können weitestgehend vermieden werden.
In Folge zu hoher Düngegaben kann der Raps zum Überwachsen neigen, wodurch die Winterhärte reduziert wird.
Bei den im Sommer generell hohen Temperaturen ist die Gefahr von Ammoniakverlusten bei der Ausbringung von Wirtschaftsdüngern sehr hoch.
- Optimal ist das gleichzeitige Einarbeiten während der Ausbringung
- Sonst bodennahe Ausbringung und sofortiges Einarbeiten
- Bei tiefer Bearbeitung kann dieses gleich als Grundbodenbearbeitung zu Raps gesehen werden
- Eine Ausbringung nach der Saat ist nur bedingt zu empfehlen
- Der Nährstoffbedarf ist auch im Oktober noch höher als bei Getreidearten
- Aber es besteht auch eine hohe Gefahr für Ammoniakverluste
- Nur bei kühler Witterung und zu erwartenden Niederschlägen in den Rapsbestand ausbringen
Ausserdem ist es wichtig, Strukurschäden zu vermeiden.
Bei Mulchsaat sind Stickstoffgaben von 30-40 kg N/ha förderlich, um den jungen Rapspflanzen ausreichend Stickstoff für die Vorwinterentwicklung zur Verfügung zu stellen.
Stehen keine Wirtschaftsdünger zur Verfügung, ist eine mineralische Düngung häufig erforderlich. Eine Ausbringung vor der Saat mit anschließender Einarbeitung (Säkombination, Scheibenegge) sind der Düngung nach der Saat vorzuziehen.
Düngeempfehlung zu Raps in Abhängigkeit der Versorgungsstufe des Bodens:
Raps - Nährstoffgehalt in kg / dt und (in Klammern) Düngemenge in kg / ha bei 40 dt / ha Kornertrag.
Quelle: LFL Weihenstephan, Juni 2004, verändert
Gehaltsstufe des Bodens |
P2O5 |
K2O Sand, lehmiger Sand |
K2O Sandiger Lehm, Ton |
MgO |
A sehr niedrig |
3,3 (130) |
3,3 (140) |
4,4 (175) |
2 (80) |
B niedrig |
3,3 (130) |
3,3 (140) |
4,4 (175) |
1,3 (50) |
C anzustreben |
1,8 (70) |
2,5 (100) |
2,5 (100) |
0,5 (20) |
D hoch |
0,9 (35) |
1,3 (50) |
1,2 (50) |
0 (0) |
E sehr hoch |
0 (0) |
0 (0) |
0 (0) |
0 (0) |
Die Stickstoffdüngung sollte grundsätzlich bedarfsgerecht erfolgen.
Raps hat bereits im Herbst einen erheblichen Stickstoffbedarf, wobei gute Bestände über 100 kg N/ha vor Winter aufnehmen können.
- Nährstoffmangel bedeutet für die Pflanzen immer Stress. Dieses setzt die Winterhärte deutlich herab.
- Zu hohe N-Konzentrationen in der Pflanze wirken sich aber auch negativ auf die Frostresistenz aus und erhöhen zudem die Gefahr des Überwachsens.
- Meist steht dem Raps durch Stickstoffüberschüsse der Vorfrucht und Mineralisation während der Sommermonate ausreichend Stickstoff zur Verfügung.
Alle Nährstoffe, die einen niedrigen oder sehr niedrigen Gehalt im Boden aufweisen, sollten bereits im Herbst zum Raps gedüngt werden. Hierdurch wird einer reduzierten Winterfestigkeit in Folge von Nährstoffmangel entgegengewirkt.
Ist der Boden ausreichend und höher versorgt, ist eine Frühjahrsdüngung notwendig.
Die Stickstoffdüngung sollte grundsätzlich bedarfsgerecht erfolgen.
Folgende Faktoren beeinflussen die Höhe der Frühjahrs N-Düngung:
- Nmin – Gehalt im Frühjahr
- Bodenart
- Organische Düngung
- Bestandsentwicklung in Herbst und Frühjahr
Die Aufteilung der Düngegaben erfolgt in der Regel ca. 2/3 zu Vegetationsbeginn und 1/3 mit Beginn des Längenwachstums.