Informationen zur Bodenbearbeitung
Mit der Bodenbearbeitung legen Sie den Grundstein für eine erfolgreiche Ernte. Gerade im Hinblick auf die Düngeverordnung und den Wegfall von Pflanzenschutzmitteln gewinnt die Bodenbearbeitung wieder an Bedeutung. Dabei gliedert sich die Bodenbearbeitung in Stoppelbearbeitung, Grundbodenbearbeitung und Saatbettbereitung.
Die Stoppelbearbeitung soll Ausfallsamen und Unkräuter zum Keimen anregen, die Kapillarität brechen und die Erntereste gleichmäßig verteilen. Die Grundbodenbearbeitung lockert den Boden, um ein ungestörtes Wurzelwachstum der Folgekultur zu ermöglichen. Die Saatbettbereitung sorgt für Einebnung und Rückverfestigung.
Fehlerquellen bei der Bodenbearbeitung
Wie sieht die optimale Bodenbeschaffenheit aus?
Ein optimaler Boden sollte
- locker
- verdichtungsfrei
- krümelig
- rückverfestigt sein
Folgen einer fehlerhaften Bodenbearbeitung
Bei falscher Verwendung der technischen Maßnahmen kann es zu Bodenverdichtungen kommen. Bei mittleren und schweren Böden treten Verdichtungen vor allem im Bereich der Pflugsohle auf, bei leichten Böden vor allem im Unterboden.
Folgen von Verdichtungen sind:
- Verschlämmung und Erosion
- Sauerstoffmangel im Boden
- Reduktion der Aktivität von Mikroorganismen
- Störung der Mineralisation
- Einschränkung des Wurzelwachstums
- Unterbrechung des kapillaren Aufstiegs des Bodenwassers
Dies führt wiederum zu:
- Nährstoffmangel
- Kümmerwuchs und Blattverfärbungen
- Deutlichen Mindererträgen
Gegenmaßnahmen:
- Tiefgründiges Lockern
- Bodenschonende Bereifung
- Steigerung des Humusgehaltes durch Zwischenfrüchte, organische Düngung und Einstellung des richtigen pH-Wertes
- Vermeidung von Bodenbearbeitungen unter zu feuchten Bedingungen
Stoppelbearbeitung nach der Getreideernte – 10 Fakten, die Sie berücksichtigen sollten
Um eine optimale Stoppelbearbeitung nach der Getreideernte zu erreichen, sollten Sie folgende Punkte beachten:
- lagerndes Getreide unbedingt vermeiden
- scharfe Häckselmesser und Gegenschneiden, um kurzes aufgesplissenes Häckselgut zu erzeugen
- Optimierung von Strohleitblechen bei Seitenwind und Hanglage
- flache Bodenbearbeitung (2-3 cm) direkt nach der Ernte mit dem Ziel:
- einer möglichst gleichmäßigen Verteilung von Stroh- und Unkrautsamen
- Ausfallgetreide zum Keimen anzuregen (Bodenschluss aber nicht „vergraben“)
- Zerstörung von wasserleitenden Kapillaren im Boden, um unproduktive Verdunstung zu vermeiden.
- schräge Stoppelbearbeitung, um eine möglichst gleichmäßige Tiefe zu erreichen und die Stroverteilung zu verbessern. Auf großen Schlägen 45° zur Drillrichtung
- ca. 7 bis 10 Tage nach Ernte sollte eine weitere flache Bearbeitung (5-10 cm) erfolgen
- aufgelaufene Samen sollen bekämpft und Ernterückstände in den Boden gemischt werden
- je trockener der Boden, desto tiefer sollte bearbeitet werden, um ausreichend Feuchtigkeit zum Keimen und zur Rotte zu gewährleisten
- je feuchter der Boden, desto flacher sollte bearbeitet werden, um Strukturschäden zu vermeiden
Saatbettbereitung
Die Saatbettbereitung gehört zu der abschließenden Aussaatvorbereitung und erfolgt daher meist nach einer Bodenbearbeitung.
Besonders wichtig für Sie:
Die Bearbeitungstiefe bei der Saatbettbereitung richtet sich nach den Ansprüchen der jeweiligen Kulturart. Samen mit geringeren Größe und Keimenergie (z.B. Zuckerrüben, Raps) verlangen größtenteils eine besonders flache und feinkrümelige Saatbettbereitung.
Die Saatbettbereitung für Getreide und Mais, die eine höhere Größe und Keimenergie besitzen, muss etwas tiefer erfolgen.
Das könnte Sie auch interessieren…
Finden Sie Ihren Berater
Möchten Sie wissen, welche Produkte am besten zu Ihren regionalen Bedingungen passen? Haben Sie Probleme mit Schädlingen oder Krankheiten? Gerne beantworten wir Ihre Fragen, um optimale Erträge und Ergebnisse zu erzielen.